SchUM-Artist in Residence mit den Künstler- innen Avery Gosfiel und Katya Oicherman

Gleich zu Beginn der Veranstaltung in den Räumen des Wormser Kunstvereins verwies Günter Minas, Moderator und künstlerischer Leiter des Projekts, darauf, dass es bei der Wahrung des SchUM Erbes nicht nur um die Bauwerke geht, sondern auch um die geistigen und spirituellen Erfahrungen des rheinland-pfälzischen Judentums.

Ein Projekt, das genau diesen spirituellen Aspekt im Blick hat, hört auf den Namen Artist in Residence. Ausgeschrieben wurden drei Pro- jektstipendien. Wie Minas bei der Veranstaltung anmerkte, legte man von Beginn an Wert darauf, diese Stipendien international zu be- werben. Die Frage war allerdings, wie man ein solches Angebot in der großen, weiten Welt streut. Minas erzählte hierzu, dass man sämtli- che in Deutschland sesshafte Kultur Attachés anschrieb, sowie internationale Künstlerverbände, Institute und andere Einrichtungen. Insgesamt bewarben sich 90 Künstler/innen, unter anderem aus Afrika, Russland, Großbritannien und Amerika. Eingereicht wurden Pro- jekte aus den unterschiedlichsten künstlerischen Disziplinen. Den Zuschlag erhielten letztlich die Musikerin Avery Gosfield, die Tex- tilkünstlerin Katya Oicherman und der Architekt Germán Morales. Der Argentinier Morales, der seinen Hauptsitz in Mainz haben wird, konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen, da er mit einem Corona Impfstoff geimpft ist, der in Europa keine Zulassung hat. Er soll im August nun seine Arbeit aufnehmen. Katya Oichermann aus den USA verbrachte wieder- um sechs Wochen in Worms. Hier fertigte sie seit dem 22. Dezember eine Serie von Handstickereien an, die sie bei der Veranstaltung im Kunstverein vorstellte. Diese bezogen sich wiederum auf historische Texte von Juspa Schammes, der 1623 nach Worms zog und sich vor allem mit Sagen und Legenden beschäftigte. Diese bildeten wiederum die Grundlage für die Bilder, die Oichermann anfertigte.

Fazit: Die Veranstaltung unterstrich einmal mehr die Bedeutung der SchUM Städte und wie wichtig es ist, dieses Erbe zu pflegen. Zugleich ist das Stipendium aber auch die Chance, das Unesco Welterbe in die Welt hinauszutragen.

Text: Dennis Dirigo Fotos: Andreas Stumpf

Die Veranstaltung fand am 23. Januar im Kunstverein Worms statt