cheese cake gary fuhrman felix fromm

Acht Jahre ist es her, dass der studierte Wormser Jazzsaxofonist GARY FUHRMANN zuletzt ein Album veröffentlichte. Nun ist es wieder so weit. Nachdem Corona die Konzertwelt für lange Zeit stillstehen ließ, nutzte Fuhrmann die Zeit, um gemeinsam mit dem befreundeten Posaunisten FELIX FROMM und in der ergänzenden Besetzung Bass und Schlagzeug ein neues Album aufzunehmen. Das wurde im März veröffentlicht und umfasst zwölf Klassiker von Charlie Parker, Miles Davis bis hin zu Wayne Shorter, die das Quartett einer musikalischen Frischzellenkur unterzogen hat. Das zeigt sich bereits bei dem er- öffnenden Stück „Donna Lee“. Während bei Charlie Parker das Jazzfieber der Nacht sozusagen aus jeder Note heraus schwitzte, gehen die vier Musiker einen deutlich eleganteren Weg und geben sich fast unschuldig verspielt. Im Mittelpunkt steht stets das Wechselspiel von Saxofon und Posaune.

Mit einem wilden Schlagzeugritt eröffnet hingegen das dritte Stück „Cherokee“. Der von Ray Noble komponierte Song gehört zu den Klassikern des Jazz, der durch Charlie Parker unsterblich wurde. Wo dem legendären Charlie Parker knapp drei Minuten reichen, um die Liebeserklärung an ein Indianermädchen auf den Punkt zu bringen, lassen sich die Musiker um Fuhrmann Zeit, ihr musikalisches Liebesglück auszuleben. In den ersten Minuten des Stücks galoppiert das Schlagzeug durch ein virtuos gespieltes Intro, ehe schließlich der Bass den wilden Ritt übernimmt und mit lässigem Groove zu Fuhrmanns Saxofon führt, das im Verlauf durch das pointierte Posaunenspiel ergänzt wird. Mit seinen Tempo- und Rhythmuswechseln ist das sechseinhalbminütige Stück auch symptomatisch für das Album. Jazzimprovisation at it’s best. Mit dem Stück „Footprints“ haben die Musiker den Klassiker von Wayne Shorter bearbeitet. Während die Band in „Cherokee“ in geradezu ausgelassener Weise ihrer Spiellust frönt, scheinen Shorters „Fußabdrücke“ doch eine gewisse Ehrfurcht zu wecken. Deutlich enger hält man sich an das vorgegebene Klangkonzept, bereichert es aber erneut mit dem harmonischen Zusammenspiel von Fuhrmann und Fromm.

Fazit: Jazzstandards neu entdecken. Mit diesem Anspruch gingen die Musiker in das Aufnahmestudio und bearbeiteten mit viel Spielfreude und Gefühl die Stücke alter Meister, die so in neuem Glanz erklingen. Ein Album, das dazu ein- lädt, sich einfach musikalisch ein wenig treiben zu lassen und nebenbei nochmal die Originale zu entdecken.

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Text: Dennis Dirigo

Weitere Informationen zur CD und zum Musiker finden Sie hier: https://www.garyfuhrmann.de/