Seit Jahren träumte die Stadt davon, dass sich während der Zeit des Weihnachtsmarktes ein Unternehmer findet, der mit einer Eisbahn das Leuchten in die Kinderaugen zaubert. 2022 sollte es soweit sein. Der Wormser Unternehmer Christian Ruppel plante, gemeinsam mit Tim Leuthner, gleich mal eine Eisarena zu eröffnen. Aber leider am vermeintlich falschen Platz!
Eigentlich ist es ein Routinevorgang. Ein Unternehmer möchte einen Platz mieten, um dort eine Veranstaltung durchzuführen. Eine Genehmigung wird, nebst Auflagen, erteilt und die Sache nimmt ihren Lauf. Der Wormser Unternehmer Christian Ruppel ging diesen Weg, doch plötzlich fand er sich inmitten einer politischen Diskussion wieder. Was folgte, waren Gespräche, Diskussionen, Lösungsvorschläge und schließlich der Weg durch die politischen Gremien. Am Ende dieser Reise einigte man sich, dass der Umzug der Eisbahn auf den Marktplatz geprüft wird. Klar war aber auch, dass dies 2022 nicht mehr geschehen konnte, sodass der Weg frei war für die Eisarena ab 18. November. Das dachten sich zumindest Ruppel und Leuthner, doch dann kam der Streit um den Strom dazwischen. Ende Oktober folgte schließlich der große Paukenschlag und die Unternehmer verkündeten, dass es nun doch keine Eisarena geben wird. Als Hauptgrund verwies man auf ein unbezahlbares Strompreisangebot von Seiten des EWR. In Anbetracht der Situation am Strommarkt nicht verwunderlich. Doch Ruppel erklärte, dass man natürlich auch die Krise in die Kalkulation miteinbezog. Allerdings gab es auf der Suche nach einem passenden Angebot eine kleine Hürde. Der Stromzähler, sowie die Verträge für den Stromanschluss auf dem Fest- platz liefen über eine Elektrofirma aus der Region. Diese arbeitete wiederum exklusiv mit dem EWR zusammen, die die Stromzähler aufstell- ten. Auf mehrmalige Nachfrage bekam Ruppel allerdings keinen Preis genannt. Schließlich habe er bei EWR selbst angefragt. Dort informierte man ihn, dass er mit 80 Cent pro Kilowattstunde rechnen müsse. Ruppel erklärte wiederum im Gespräch mit WO!: „Ich habe mit 33 Cent gerechnet, 40 Cent wären auch noch okay gewesen.“ Als Grundlage für seine Kalkulation nahm er die Preise im August, die die Schausteller während des Backfischfests zahlten. Letztlich war klar, dass man mit einem so hohen Preis, trotz einer energiesparenden Eisbahn, wirtschaftlich nicht arbeiten könne. So blieb dem Team nichts anderes übrig, als den bitteren Weg der Absage zu wählen. Zurück bleiben Ausgaben von 50.000 Euro und die Zusage von Bürgermeisterin Stephanie Lohr, in deren Dezernat die Vergabe des Festplatzes liegt, dass 2023 das Eisarena Team den Stromanbieter frei wählen dürfe.