Logo des Bündnis

Die Welt verändert sich. Die Probleme sind vielfältig. Der Kampf gegen rassistische Gedanken geht mittlerweile weit über den rechten Rand hinaus, während die Demokratie zunehmend in Bedrängnis gerät. Für eine Handvoll Wormser ist klar, dass es an der Zeit ist, sich zu dieser Demokratie zu bekennen oder wie es einer der Gründer, Wolfgang Schall, im Gespräch mit WO! sagt: „Demokraten müssen sich einig sein, Demokratie zu erhalten!“

Die Stimmung in Deutschland ist schlecht. Die Wirtschaft kriselt, die Politik verliert sich in einer chaotischen Regierung, die die Menschen überfordert, während Inflation und Migration Ängste verursachen. Kriege in der Ukraine und im Gaza Streifen trüben zusätzlich die Stimmung und der Antisemitismus erlebt wieder ein erschreckendes Comeback in einer seltsamen Allianz aus linken Fundis und muslimischen Menschen, die am liebsten Deutschland zum Kalifat erklären möchten. Zudem zeigt sich, dass immer weniger Menschen an Wahlen teilnehmen und sich die berühmt berüchtigte Politikverdrossenheit in Ablehnung wandelt. Hass und Spaltung sind seit vielen Jahren die Folge. Als sei das noch nicht erschreckend genug, glauben derzeit rund 20 Prozent aller wahlberechtigen Menschen die Antwort ausgerechnet bei der rechtspopulistischen AfD zu finden. Einer Partei, deren Programm zwischen knallhartem Neoliberalismus und einer ausgesprochenen Demokratiefeindlichkeit pendelt. Einer Partei, bei der man wahrscheinlich für den Satz, „das wird man doch wohl noch sagen dürfen“, schon bald merken würde, dass man so manches wohl nicht mehr sagen darf. Aber dann ist es zu spät.

Viel Zuspruch für Bündnis

Um dem zuvor zu kommen, haben mehrere Bürgerinnen und Bürger in Worms beschlossen, sich diesen Entwicklungen entgegenzustellen. Genauer gesagt sind es neben WOLFGANG SCHALL noch CARLO RIVA, HEIDE WEHE, JONAS REYL und ANKE TÄFFNER, die die Gruppe gegründet haben und nun ein friedliches, aber dennoch wehrhaftes Zeichen setzen wollen. „Ich war überrascht über den anschließenden Zuspruch zu unserer Initiative, nachdem wir diese bei Facebook vorgestellt haben“, erzählt Schall, der sich seit vielen Jahrzehnten dem Kampf gegen Intoleranz und für Demokratie verschrieben hat. Da man sich bisher nur virtuell ausgetauscht hat, soll im Dezember ein erstes Zusammentreffen stattfinden. Denn das eine ist, verbal sich per Mail einig zu sein, das andere ist, auf die Worte aber auch Taten folgen zu lassen. So ist das Bündnis ein stückweit auch als Werbebotschafter für die Demokratie zu verstehen. Und was eignet sich besser als Werbemedium als die Kultur. Denn nur in einer Gesellschaft, in der jeder sich ausdrücken kann und keine Repressalien zu erwarten hat, weil er singt oder sagt, was er denkt und fühlt, kann der demokratische Geist leben. Oder haben Sie schon einmal gehört, dass man in einer Diktatur oder einem Kalifat, einfach mal so von Freiheit und Frieden reden oder singen darf und sein Unmut über Politiker äußern darf?

Ein Fest für Vielfalt und Toleranz

Schall, der seit vielen Jahrzehnten in Worms auch als Konzertveranstalter bekannt ist, möchte gemeinsam in Worms dementsprechend eine interkulturelle Veranstaltung planen. Im Gespräch erklärt er: „Wir wollen ein Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz gegenüber anderen Menschen setzen, egal welcher Hautfarbe und Herkunft. Dieses Fest soll die Möglichkeit eines gemeinschaftlichen Austauschs bieten, um Vorbehalte abzubauen.“ Weiter ergänzt er: „Das Fest soll das Aufeinander zugehen in einer entspannten Atmosphäre ermöglichen“. In einer Stadt, in der der Migrationsanteil zwischenzeitlich bei knapp 45 Prozent liegt, ein geradezu zwingendes Angebot. Dabei ist ihm klar, dass man auch von den migrantisch geprägten Menschen in Worms das Bekenntnis zur Demokratie und Vielfalt einfordern muss. Wie die Menschenansammlungen mit zahlreichen Muslimen in Essen oder Berlin zeigten, ist Rassismus oder Antisemitismus kein Privileg weißer Menschen. Umso wichtiger ist es dem Bündnis, möglichst viele Kulturen mitnehmen zu können. Wichtig ist aber auch die Finanzierung. Hier hofft Schall in den nächsten Wochen und Monaten auch zahlreiche Sponsoren für die Unterstützung finden zu können. Um die Menschen auf das Vorhaben aufmerksam zu machen, ist zudem einmal im Monat ein Infostand in der Innenstadt. Natürlich werden auch wir weiterhin über die Entwicklung des Bündnisses, das wir mit unseren Möglichkeiten natürlich unterstützen, berichten.

Kontakt: Carlo@cocktailtwins.de

Das erste Treffen des Bündnis findet am 21.12.23 um 17:30 in der Feien Evangelischen Gemeinde / Prinz-Carl-Anlage statt. Eingeladen sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger

Text: Dennis Dirigo