Jahresrückblick 2025: Das Jubiläumsjahr!

Von Verbänden, Vereinen und Betrieben, die 2025 ein Jubiläum feierten

Natürlich gab es im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Jubiläen zu feiern, darunter auch unseren eigenen bescheidenen 20. Geburts-tag. Stellvertretend für weitere Unternehmen, Vereine oder Institutionen, die 2025 einen runden Geburtstag feiern konnten, haben wir in unserem Jahresrückblick eine selbstverständlich subjektive Auswahl der spannendsten Geburtstage zusammengestellt.

20 JAHRE STADTMARKETING – GEMEINSAM STARK: Am 17. Januar 2005 erlebte das Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms e.V. seine Geburts-stunde. An diesem Datum fand die Gründungsversammlung des Vereins statt. Wie Volker Roth, ehemals Wirtschaftsförderung Stadt Worms, erinnerte, trat man mit dem Slogan an: „Wir organisieren regionales Marketing stadtteilübergreifend“. Damals hießen der erste Vorsitzende Michael Kissel und der Geschäftsführer Stefan Pruschwitz. Die Zahl der Mitglieder war zunächst noch überschaubar (56). Doch zunehmend konnte der Verein von seiner Bedeutung überzeugen und ist heute mit rund 250 Mitgliedern der größte Stadtmarketingverein in Rheinland-Pfalz. Auch unser Magazin gehört dem Netzwerk aus Wormser Gewerbetreibenden seit 2009 an. Doch nicht nur die Größe hat sich verändert. Während die Urväter des Vereins längst Vergangenheit sind, heißt heute der erste Vorsitzende Helmut Emler, während Kai Hornuf seit 2012 die Geschäfte führt. Heute ist das Stadtmarketing weit mehr als der Organisator von Marketingideen. So war und ist das Stadtmarketing auch aktiver Teil bei der Vermarktung Wormser Weinkultur, was zu den Marktwinzern führte, ebenso wie zur Vinothek und der Wormser Weinmeile. Darüber hinaus ist das Stadtmarketing, gemeinsam mit dem Rotaryclub, für die Wormser Kiste und das Enten-rennen verantwortlich, deren Erlöse anschließend sozialen Zwecken zugutekommen. So konnten alleine durch das Entenrennen 2025 ganze 25.000 Euro an drei Wormser Projekte überreicht wer-den. Zudem versteht sich der Verein auch als lokal wichtiges Netzwerk, das zeigt, dass sich gemeinsam sicherlich auch in den nächsten 20 Jahren mehr bewegen lässt.

20 JAHRE WO! LIEBE: In die Runde der Jubilare konnten auch wir uns im vergangenen Jahr einreihen und auf stolze 20 Jahre WO! Geschichte zurückblicken. Erstmals erschienen im März 2005, erlebten wir im Laufe der zwei Jahrzehnte ein Worms im Wandel, eine Redaktion zuweilen in turbulenten Gewässern und spannende Momente rund um Kultur, Stadtpolitik und Gesellschaft. Entsprechend schwelgten wir in den folgenden Ausgaben ab April 2025 ein wenig in Erinnerungen an nicht so selige Corona Tage, spektakuläre Oberbürgermeisterwahlen, eigenwillige und auch lustige Interviews während der Nibelungen-Festspiele oder sinnierten darüber, wie sich unser Heft und die Medienwelt in dieser Zeit verändert haben. Selten waren in den vergangenen 20 Jahren die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen – auch für unser Magazin – so groß wie in diesen Tagen. Aber auch das gehört zu einem Jubiläum dazu. Nicht nur den Blick auf das „früher war alles besser zu richten“, sondern zu schauen, wie wir auch in den kommenden Jahren mit unserer ganz persönlichen und echten Worms-Liebe für Sie, liebe Leser/Innen, spannend bleiben.

UND WIEDER 25 JAHRE STÄDTEFREUNDSCHAFT MIT NOLAY: Alle 25 Jahre lädt die Pfeddersheimer Partnerstadt Nolay im französi-schen Burgund ihre drei Partnerstädte zur Grand Jumelage, französisch für „große Partnerschaft“, ein. Zugleich ist dieses gefeierte Vierteljahrhundert Freundschaft auch ein Ausblick auf weit größere Dinge, nämlich den 60. Geburtstag, den die Pfeddersheimer Frankreich-Freunde in diesem Jahr feiern werden. 2025 ging aber die Reise Mitte Juli erst einmal Richtung Burgund zur Grand Jumelage. Rund 90 Köpfe fasste die Wormser Delegation, die an drei Abenden – gemeinsam mit Teilnehmern aus den Städten Jalhay (Belgien) und Ewelme (GB) – in der 1.500 Einwohner kleinen Stadt feierten, lachten und natürlich wie Gott in Frankreich speisten. Überdies wanderten am französischen Nationalfeiertag auch drei Luther Rosen aus Worms in die Erde von Nolay. Etwas, was Nolay nun mit der Partnerstadt Parma gemeinsam hat.

VOM HALLENBETRIEB ZUM MINERALÖLWERK – 30 JAHRE ROWE: Angefangen hatte alles in Flörsheim-Dalsheim. Dort gründete Michael Zehe 1995 in einer 350 Quadratmeter großen Halle das Mineralölwerk ROWE. Heute ist der Hauptsitz in Worms, das Gelände umfasst eine Größe von 110.000 Quadratmetern und das Unternehmen ist der fünftgrößte Hersteller von Schmierstoffen in Deutschland. Michael Zehe hat sich zwischenzeitlich als Geschäftsführer zurückgezogen, während seine Tochter Alexandra Kohlmann seit 2024 erfolgreich die Geschäfte weiterführt. Erfolgreich ist ROWE auch im Motorsport vertreten. Wie das Unternehmen schreibt, nicht nur aus Leidenschaft für den Sport oder für ein gutes Image, sondern, weil kein Test realistischer ist als der Einsatz draußen auf der Rennstrecke. Natürlich freut man sich auch über Erfolge, insbesondere wenn diese ins Jubiläumsjahr fallen. So schreibt ROWE stolz auf der Homepage: „100 Jahre nach der Grundsteinlegung Nürburgring in der Eifel und pünktlich zum 30-jährigen Firmenjubiläum, hat sich ROWE RACING selbst das größte Geschenk gemacht und zum zweiten Mal das legendäre 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gewonnen.“ Gründer Zehe ist wiederum noch beratend tätig und widmet sich abgesehen davon seinem Hobby Weinanbau. Den Wein gibt es dann in seinem eigenen Lokal Velis Vineyards in seinem Heimatort Flörsheim-Dalsheim. Die neue Geschäftsführung kündigt indes an, die Marke ROWE auch international weiter auszubauen.

75 JAHRE WOHNUNGSBAU UND EIN BLICK IN DIE WORMSER IMMOBILIENZUKUNFT: Wie in den meisten Städten des Nachkriegsdeutschlands war die allgemeine Wohnungsnot eine der brennendsten Fragen, die es zu lösen galt. Die Stadt Worms, vorangetrieben von der SPD, entwickelte in den späten 40er Jahren den Plan einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. 1950 war es schließlich soweit und die Wohnungsbau GmbH nahm ihre Arbeit als Vermieter auf. Heute, 75 Jahre später, ist die Wohnungsbau mit rund 3.600 Wohnungen der größte Wohnungseigentümer in Worms. Was sich nicht verändert hat, ist die angespannte Marktlage, wenn auch die Gründe andere sind als 1950. Geschäftsführer Kevin-Julian Fuhr be-schenkte in diesem Zusammenhang die Gäste der Geburtstagsfeier im September mit einer spannenden Immobilienanalyse, die die Finger tief in die Wunden städtischer Perspektiven legte, aber zugleich auch Chancen zeigte. Kontroverser kann man ein Jubiläum kaum feiern.

100 JAHRE CARITAS – EIN STARKER PARTNER FÜR WORMS: Mit einem bunten Strauß an Veranstaltungen ließ der Wormser Caritasverband die Öffentlichkeit an den Feierlichkeiten rund um den runden Geburtstag teilhaben. Ganz im Sinne des katholisch-kirchlichen Hinter-grunds der Organisation wurde das Festjahr im Mai mit einem feierlichen Gottesdienst im Wormser Dom eröffnet, bei dem Bischof Kohlhaas zu Gast war. Am Folgetag lud der Verband wiederum zum großen Familienfest auf dem Domvorplatz. Mit dem Fokus auf die Kleinsten, gab es zahlreiche Aktionen, die vom Kinderschminken bis zur Hüpfburg reichten.. Selbstverständlich nutzte der Verband den Tag auch dazu, auf seine vielfältigen Arbeiten aufmerksam zu machen. Längst ist der Caritasverband einer der wichtigsten Sozialpartner für Worms. Wohngemeinschaften, Kitas, Hospiz, Altenpflege, Beratungsstelle und auch das Cafe Gleis 7 gehören unter anderem zum vielfältigen Portfolio der Caritas. Wie Geschäftsführer Lars Diemer zum Jubiläum erklärte, ist eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre, genau diese Dienste auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten aufrecht zu erhalten.

100 JAHRE KUNSTHANDLUNG STEUER: „Die Letzten ihrer Art“ schrieben wir im Mai 2025 und bezogen uns damit auf die fa-miliengeführte Kunsthandlung in der Kämmererstraße. Am 1. April 1925 begann die Geschichte der Kunsthandlung, die seitdem nicht nur dafür garantiert, Worms und Umland mit einem breiten Angebot an Kunst zu versorgen, sondern auch als Hand-werksbetrieb den passenden Rahmen fertigt. Einen passenden Rahmen gab sich die Familie natürlich auch für Feierlichkeiten. Mit Familienchronik, Brassband und vielen Freunden feierte die Familie Steuer im April ihren runden Geburtstag. Doch damit war das Jubeljahr noch nicht beendet. Mit der Ausstellung von Werken der Malerin Jutta Vottler erinnerte die Kunsthandlung an die allererste Ausstellung 1993, die ebenfalls Vottelers Schaffen gewidmet war. Sozusagen als großes Finale luden Ge-schäftsführer Matthias Steuer und Senior Helmut zu einer Kunstreise. Unter dem Na-men „Kunst der letzten 100 Jahre“ präsentierten Steuers eine beeindruckende Sammlung von Picasso bis Damian Hirst. Zugleich unterstrich das 100. Jubiläum der Steuers die Tatsache, dass sie ein fester Bestandteil und Zeitzeugen der Wormser Fußgängerzone sind. Eben die Letzten ihrer Art.

Alle Texte Dennis Dirigo