Am 15. Dezember soll es soweit sein. Dann soll gemäß den Vorgaben des Landes in Worms das spontan organisierte Impfzentrum in der Nikolaus-Dörr-Halle im Wormser Norden bereit für den Impfstoff sein, der das Ende der Corona-Pandemie einläuten soll.

Wie bekannt ist, verkündete Anfang November das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech, einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 gefunden zu haben. Derzeit läuft das Zulassungsverfahren. Sobald ein positiver Bescheid vorliegt, soll die Auslieferung der Dosen beginnen. Auf Anfrage unseres Magazins teilte die Stadt mit, dass zunächst 200 Impfdosen pro Tag zur Verfügung gestellt werden, das heißt, dass 200 Menschen in einer so genannten Impfstraße am Tag geimpft werden. Nach 21 Tagen ist eine zweite Impfung erforderlich. Dazu soll dann eine zweite Impfstraße mit 200 Impfungen täglich eingerichtet werden. Da diese bei minus 70 Grad gelagert werden müssen, ist es notwendig, spezielle Impfzentren zu errichten. In Worms entschied man sich für die Sporthalle, die normalerweise auch die Heimat des Handballvereins HSG-Worms ist. Die zeigten sich auf der Facebook-Seite unseres Magazins überrascht über die neue Heimatlosigkeit ihres Vereins. Natürlich unterstütze der Verein die Maßnahme, dennoch hätte man sich gewünscht, nicht aus der Presse von dem beschlossenen Plan zu erfahren. Zwar darf derzeit sowieso nicht gespielt werden, da das Zentrum aktuell aber bis zum 31. Dezember 2021 geplant ist, bedeutet das auch in den Wintermonaten kein Sport in der Halle. Stattdessen sollen Impfungen im Akkord verabreicht werden. Um diese Aufgabe zu bewältigen, sucht die Stadt aktuell Büromitarbeiter für das Zentrum (vier Vollzeitstellen), sowie Impfkoordinatoren und Sicherheitspersonal. Das medizinische Personal wird wiederum vom Land organisiert. Geplant sind zwei Ärzte plus medizinisches Hilfspersonal und eventuell einen Apotheker pro Schicht. Die Terminvergabe erfolgt zentral für ganz Rheinland-Pfalz in einem Call-Center des Landes. Neben dem Impfzentrum gibt es mobile Impfteams, die die Bewohner der Seniorenheime und in den Sammelunterkünften versorgen. Es gilt das Wohnortprinzip, Wormser können nur in Worms geimpft werden.

Als Begründung für den Standort im Wormser Norden erklärt die Stadt Worms, dass die Infrastruktur für die Nutzung spräche und Parkplätze vorhanden seien. Zudem hat die Stadt bereits Erfahrung damit, die Nikolaus-Dörr-Halle umzuorganisieren. Bereits im Jahr 2015 musste die Verwaltung in der Sporthalle kurzfristig Flüchtlinge unterbringen. Außerdem könne man den Boden hygienisch reinigen. Zusätzlich seien die mobilen Tribünenelemente als Raumteiler und als Wartebereich nutzbar. Bezüglich weiterer Ausstattungselemente wie den Impfkabinen steht die Stadt mit einem Messebauer in Kontakt.

Update (30.12.) Zwischenzeitlich wurde das Personal für das Impfzentrum zusammengestellt. Impfstart soll am 11. Januar sein. Seit 27. Dezember wird zwar in Rheinland-Pfalz geimpft, jedoch nur in Regionen, in denen der Inzidenzwert über dem Durchschnittswert des Landes liegt.

Ab dem 4. Januar schalltet das Land Rheinland-Pfalz eine telefonische Terminvergabe für die Impfzentren. Informationen gibt es unter 0800 57 58 100 oder http://impftermin.rlp.de