KURZBIO Vor kurzem wurde der Abenheimer Filmkomponist Frank Schreiber gemeinsam mit Steffen Wick und Simon Detel mit dem Deutschen Filmmusikpreis für „Manou – Flieg‘ flink!“ in der Sparte „beste Musik zu einem Animationsfilm“ ausgezeichnet. Dass sein Weg dorthin führt, war zunächst nicht klar. 1973 in Worms als Sohn eines Winzers geboren, lernte er erst mal den bodenständigen Beruf des Industriemechanikers. Im Anschluss begann er Umweltschutztechnik zu studieren. Während dieser Zeit beschloss er, seiner Leidenschaft, der Musik, zu folgen. Anfangs studierte er Musik und Kunst in Oldenburg. Anschließend wechselte er nach Ludwigsburg, wo er Musik und Sound-Design studierte. Seitdem komponierte Schreiber für unzählige Filme (lang, kurz, Image, Dokumentar und Werbung) und/oder gestaltete das Sound-Design. Für die Musik der ersten vier Teile der mittlerweile 12 Teile umfassenden SWR Serie „Spuren im Stein“, wurde er auf dem Internationalen Sound and Filmmusic Festival 2016 ausgezeichnet. Für die gleiche Reihe wurde er zwei Jahre später auf demselben Festival erneut nominiert. Die Musik zu der deutschen Produktion „Manou – Flieg‘ flink!“ ist seine bisher aufwendigste Filmmusik. So arbeitete er erstmals mit einem großen Orchester zusammen, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Cassandra Steen sang seinen Song „Fly with me“, ebenso gestaltete Frank Schreiber für den Kinderfilm das vielschichtige Sound-Design. Nach einem Kinostart im Februar dieses Jahres ist der Film seit kurzem auch für das Heimkino erhältlich.
Was ist Ihr Lieblingsgeräusch?
Da habe ich eigentlich keine Präferenzen. Aber das Geräusch einer Kaffeemaschine höre ich immer sehr gerne…
Was inspiriert Sie?
Gutes Design, sei es in der Natur (das ist eh unschlagbares Design) oder eben auch das von Designern, dann in allen Bereichen, natürlich auch Sound. Aber auch Gespräche mit Freunden, gute Musik, gute Filme und am besten alles zusammen.
Welche Instrumente beherrschen Sie?
Klavier. Saxophon habe ich zwar auch studiert, aber da kann man nicht von beherrschen sprechen… Davon abgesehen unzählige elektronische Instrumente, die ich bei meiner Arbeit spiele.
Welche Soundtracks gehören für Sie in Ihre persönliche Top 5?
• Hans Zimmer – „Inception”
• Ennio Morricone – „Spiel mir das Lied vom Tod“
• Thomas Newman – „American Beauty“
• Hans Zimmer – „Interstellar”
• Hans Zimmer, Jacob Shea & David Fleming – „Blue Planet II“
Welche drei sonstigen Platten beeindrucken Sie bis heute?
• Beatles – „White Album“
• Rage against the machine – „Rage against the machine“
• Antonín Dvo?ák – „Symphonien 8 & 9“ (Lorin Maazel, Wiener Philharmoniker)
Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?
Strukturiert.
Was bedeutet für Sie Heimat?
Back to the roots! Vertraute Menschen, vertraute Umgebung, Freunde und Familie – und eine Menge positiver Erinnerungen. Dadurch hat man in der Heimat ein viel entspannteres Leben. Man kennt die Wege und Menschen, aber dafür gibt es auch weniger Neues zu entdecken. Um das zu entdecken, muss man sich dann eben andere Orte vornehmen.
Was gefällt Ihnen an Worms?
Funzel, Dom und Rhein. Ok – und noch eine Menge mehr. Vor allem aber das Lebensgefühl, die Menschen und dass man ständig jemanden trifft, weil die Größe überschaubar ist.
Was gefällt Ihnen weniger an Worms?
Dass die Fußgängerzone immer mehr ausblutet.
Die Erde geht in 24 Stunden unter, wie würden Sie Ihre letzten Stunden verbringen?
Mit Sonnenbrille und einem kühlen Getränk – zusammen mit meiner Frau, Freunden und Familien auf einem guten Aussichtspunkt sitzen und warten.