KURZBIO Nachdem 20 Jahre lang Andrea Wensch erfolgreich das Dienstleistungszentrum Worms der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK) führte, übernahm im Juni dieses Jahres Tim Wiedemann die Geschäftsführung, als sie in den Ruhestand wechselte. Der studierte Betriebswirt und Kommunikationswissenschaftler war zuletzt Geschäftsführer beim Bund der Selbstständigen Rheinland-Pfalz und Saarland e.V. Dort vertrat er die Interessen der rund 2.000 Mitgliedsbetriebe gegenüber der Politik und war für die Leitung der Landesgeschäftsstelle in Neustadt zuständig. Während dieser Zeit übernahm er auch die Aufgabe eines „Willkommenslotsen“. Wiedemann beriet, unterstützte und begleitete kleinere und mittlere Firmen – unabhängig von einer Mitgliedschaft im BDS – bei der Besetzung von Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit anerkannten Flüchtlingen. Durch seine vergangenen Tätigkeiten verfügt Wiedemann über ein ausgeprägtes Netzwerk in Politik und Gesellschaft. Ganz im Sinne seiner neuen Tätigkeit möchte er das natürlich zum Wohle der Region einsetzen. Wiedemann vertritt die Interessen der rund 7.200 Unternehmen aus Worms und dem Landkreis Alzey-Worms, die ungefähr 34.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Was sind die Aufgaben und was Ihre persönlichen Schwerpunkte als IHK-Geschäftsführer?
Als IHK-Geschäftsführer des Dienstleistungszentrums Worms vertrete ich rund 7200 Unternehmen mit rund 34.000 Beschäftigten in Worms und dem Landkreis Alzey-Worms. In der Region gibt es noch viele spannende Themen zu lösen, um die hier ansässige Wirtschaft zu unterstützen: Gewerbeansiedlungen, Digitalisierung, regionale Verkehrsinfrastruktur, Ausbildungsthemen.
Welche Möglichkeiten hat die IHK in der Corona-Krise, Unternehmen zu unterstützen?
In dieser Krisensituation steht die IHK den Unternehmen mit einem ausgeweiteten Informationsservice zur Seite. Wir sammeln Informationen zu Problemschwerpunkten, verhelfen zu Kontakten und beraten individuell, z.B. zu Fördermitteln und Überbrückungshilfen, Rechts-, Finanzierungs- und Exportfragen und vieles mehr. Zudem fordert die IHK für Rheinhessen im Namen ihrer Mitgliedsbetriebe von der Politik die Nachjustierung der Rettungspakete, den Ausbau des Glasfasernetzes und Weiterentwicklung der Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.
Eine Maßnahme ist Heimat shoppen, welches die IHK für Rheinhessen organisiert. Können Sie sagen, welche Städte/ Orte dabei sein werden?
2020 nehmen bundesweit mehr als 30 IHKn mit rund 380 Städten und Gemeinden teil. „Heimat shoppen“ ist damit die größte Imagekampagne für den Einzelhandel in Deutschland. Welche Städte sich beteiligen, zeigt die Homepage www.heimat-shoppen.de.
Sind durch die IHK noch weitere Aktionen für die Wirtschaft vor Ort geplant?
Neben der Aktion „Heimat shoppen“ veranstalten wir Mitte September die Webinarwoche zur Berufsorientierung. Viele Veranstaltungen rund um die Berufswahl mussten coronabedingt leider abgesagt werden. Wir möchten den Unternehmen nun eine Plattform bieten, sich als Ausbildungsbetrieb zu präsentieren, um so Jugendliche als zukünftige Azubis zu gewinnen. Generell hat die IHK für Rheinhessen ihre Informationsveranstaltungen auf digitale oder hybride Formate umgestellt.
Sind die bisherigen Instrumente der Politik aus Sicht der IHK ausreichend im Kampf gegen eine drohende Insolvenzflut?
Wie sich das Thema Insolvenzen entwickeln wird, lässt sich aktuell kaum vorhersagen. Sicher ist, dass gerade die kleinen und mittleren Unternehmen weitere Unterstützungsmaßnahmen durch die Politik brauchen, um durch die aktuelle Situation zu kommen. Dazu sind wir als IHK für Rheinhessen mit der Landespolitik und unsere Dachorganisation, der DIHK, mit der Bundesregierung im Gespräch.