Nicht nur des Reimes wegen dieser Titel: Im Englischen versteht man unter „worms“ die Würmer. Deshalb müssen Engländer und Amerikaner immer lachen, wenn sie unseren Stadtnamen „Worms“ zum ersten Male lesen. Damit nicht genug, auch Heinz Erhardt spottete über die Produktbezeichnung „made in Germany“, dass in Deutschland wohl die Made (bzw. der Wurm) steckt. Leider ist in mir heute ebenfalls der Wurm drin. Ich soll nämlich für das soeben vergangene 2013 einen Rückblick schreiben und das liegt mir nicht so sehr.

Ich bin ein Mensch, der vorwärts schaut, am geschehenen kann man sowieso nichts mehr ändern, wobei ein Großer mich dabei unterstützt. Der meinte: „Reue ist Verstand, der zu spät kommt.“ Und zu spät kommen vermeide ich strengstens, weil ich seit Jugendzeiten auf preußische Pünktlichkeit getrimmt wurde. Um der Sache trotzdem etwas Gutes abzugewinnen, sei ein Grundsatz aufgestellt, nämlich: „Ein Blick in die Vergangenheit zurück, ist nur dafür nützlich, dass man in der Zukunft alles besser macht.“

Zum neuen Jahr gehören gute Vorsätze. Doch bekanntlich sind diese gewöhnlich von kurzer Dauer, auch wenn sie grundsätzlich zu begrüßen wären. Und die Erfahrung lehrt, dass schon wenige Tage danach der alte Schlendrian wieder einkehrt. Hingegen ein andersgearteter Gedanke: Warum soll eine Besserung unbedingt an ein bestimmtes Datum gebunden sein? Wäre es nicht soviel besser, wenn man gute Absichten viel früher, oder sofort in die Tat umsetzt? Doch auch heute lasse ich meinen „Kronzeugen“ Wesentliches zum neuen Jahr sagen:

Will das Glück nach deinem
Sinn dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.

Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen: das was,
worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.

Wilhelm Busch

Was das Hoffen auf bessere Zeiten anbelangt, erinnere ich Sie an ein gutes deutsches Sprichwort, was lautet: „Hoffen und Harren halten den Menschen zum Narren“ Jedoch möchte ich meine Leser keinesfalls hoffnungslos machen. Sie sollen ruhig weiter hoffen, darüber aber ihre eigenen Kräfte und Möglichkeiten nicht vergessen. Denn auch hierfür gibt es bei uns ein nützliches Sprichwort. Nämlich: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!“ Hier wäre eine Menge hinzuzufügen, was leider die gebotene Kürze verbietet.

Die verschiedensten Einzelheiten aus Worms konnten Sie im Vorjahr ja an anderer Stelle im Wormser Stadtmagazin als Bericht mit Kommentar nachlesen. Dies gilt natürlich ebenso für das begonnene Jahr. Ich aber möchte lieber mit Ihnen über die großen Dinge und Probleme nachdenken. Dazu danke ich Ihnen und gratuliere Ihnen, dass Sie, trotz mancher unbequemer Aussagen, mir die Treue gehalten haben. Damit schließe ich, jedoch nicht ohne Ihnen zuzurufen: „Kopf hoch, auch wenn der Hals noch so dreckig ist!“

Ihr Heinz Dierdorf