12 Bands in sechs Stunden für schlappe sieben Euro. Die Wormser Rocknacht bietet, nach vierjähriger Pause, genügend Gründe, am 7. Dezember in den Mozartsaal zu kommen, um sich von zwölf lokalen Bands beschallen zu lassen.
Nach vierjähriger Pause kehrt die WORMSER ROCKNACHT an den Ort zurück, an dem diese Institution im Laufe ihrer 21-jährigen Geschichte einst ihre besten Zeiten erlebt hat. Seit 1989 fand dieses Stelldichein junger Bands in wechselnden Locations statt und erlebte gerade in den letzten Jahren die unterschiedlichsten Kombinationen. Mal freitags Funzel, samstags Kanal – mal erst Haus der Jugend, dann Kanal – zeitweise auch nur an einem Abend in der Sporthalle des DRK Berufsbildungswerks oder eben in den goldenen Neunzigern im Mozartsaal. Direkt neben dem Städtischen Spiel- und Festhaus fanden sich in der Regel 500 – 600 Musikfans aus Worms und der Umgebung ein und machten die Rocknacht zu einem echten Happening. Das Konzept der Rocknacht bestand darin, dass überregionale Bands am Start waren, stets aufgefüllt mit 2 – 3 Bands aus Worms und der Umgebung. Für einen Wormser Musiker sollte es deshalb Pflicht sein, mindestens einmal auf der regionalen Rocknacht gespielt zu haben, was aber bisher gar nicht so einfach war. Denn Jahr für Jahr hatten sich Gerhard Willy vom Kanal 70 und sein Team durch zahlreiche Kassetten und Platten, später CDs und Mixtapes, gehört, um daraus die 5 – 8 Bands auszuwählen, die auf der alljährlichen Rocknacht spielen durften. Leider waren die Besucherzahlen in den Folgejahren – bis zur seither letzten Rocknacht im Jahr 2009 – nicht mehr so stark und pendelten sich eher bei 200 – 300 ein, weswegen man zuletzt in kleinere Locations, wie den Kanal 70, umgezogen war. Nach dem beruflichen Ausstieg von Gerhard Willy wurde ab 2010 keine Wormser Rocknacht mehr veranstaltet, was aber weniger an den Besucherzahlen lag, sondern eher einem personellen Problem geschuldet war. Übrigens: Eine Band war sowohl 2009 bei der letzten Rocknacht dabei, als auch jetzt beim Comeback im Jahr 2013. Man kann es sich fast schon denken. Richtig, diese aufdringlichen Döftels…
Das Konzept der diesjährigen Wormser Rocknacht, die erstmals von der städtischen Kultur- und Veranstaltungs GmbH ausgerichtet wird, sieht vor, dass sich bei dem Comeback des einstigen Klassikers im regionalen Kulturprogramm ausschließlich Wormser Eigengewächse präsentieren, die sich zuvor via Facebook bewerben konnten. Deshalb kommt die Rocknacht auch ganz gewaltig zurück und zwar mit gleich 12 lokalen Bands/Formationen. Das Auswahlverfahren, bei dem keine bestimmte Musikrichtung vorgegeben war, bot den charmanten Vorteil, dass das musikalische Spektrum selten größer war. Neben klassischem Rock sind auch Musikstile wie Hip-Hop, Metal, Punk, Ska, Gothik und selbst Schlagerpunkt (ja, schon wieder die Döftels…) vertreten. Fast alle Bands (ja, schon wieder AUSSER den Döftels) spielen hierbei das erste Mal in der neuen guten Stube der Stadt Worms, dem Mozartsaal, der ansonsten für Tagungen, Messen oder für Auftritte von Comedians vorgesehen ist. Man darf gespannt sein, ob der Turnhallencharme bei dem überwiegend jüngeren Publikum ankommt. Ebenfalls interessant wird der Einsatz von zwei Bühnen nebeneinander, die ermöglichen, dass, sobald die Band auf der linken Bühne aufhört, ohne Übergang die nächste Band auf der rechten Bühne anfangen kann. Quasi ohne Pause dazwischen, so das Versprechen der Veranstalter. Denn schließlich gilt es, in sechs Stunden zwölf Bands durchzuziehen.
Auf Worms wartet also am 7. Dezember ein echter Musikmarathon, bei dem es gewiss nicht langweilig wird. Das Ganze für schlappe 7.– Euro im Vorverkauf, was gerade mal 58 Cent pro Band entspricht. Bleibt also abschließend zu hoffen, dass die Erwartungen an die Wiedergeburt der Rocknacht erfüllt werden und der mit einem Fassungsvermögen von 1.500 Besuchern vielleicht etwas überdimensionierte Mozartsaal wenigstens annähernd gefüllt wird. Damit wir auch in den nächsten Jahren eine Wormser Rocknacht erleben…