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Große Demo gegen das „Haus am Dom“ am 25.04.15 um 11 Uhr ab Ludwigsplatz.

Den zuletzt unterbreiteten Kompromissvorschlag hat die Domgemeinde abgelehnt. Und auch vor Gericht hat der Bürgerverein Dom-Umfeld eine Schlappe erlitten. Das beantragte Bürgerbegehren ist vom Verwaltungsgericht Mainz für unzulässig erklärt worden. Somit ist der Weg endgültig frei für das umstrittene „Haus am Dom“, auch wenn die Proteste aus der Bevölkerung nicht abreißen.

Im Januar 2014 wurde das Bürgerbegehren, das drei Fragen aufwies, von knapp 7.000 Wormser/innen unterzeichnet. Darunter auch die Frage: „Sind Sie daher der Auffassung, dass die Stadtverwaltung aus diesen Gründen eine Baugenehmigung für das Neubauprojekt „Haus am Dom“ verweigern soll?“ Als das Oberverwaltungsgericht Rheinland Pfalz kurz später signalisierte, dass man damit nicht durchkomme, weil es sich bei der Erteilung einer Baugenehmigung nicht um eine Angelegenheit der Gemeinde handele, zog der Bürgerverein die dritte Frage zurück. Diese Änderung lehnte wiederum der Wormser Stadtrat ab und gegen diese Entscheidung klagte der Bürgerverein, aber scheiterte nun. Damit war auch die letzte Hoffnung dahin, zumal die katholischen Pfarrgemeinden Dom St. Peter und St. Martin kurz vorher am 12.März 2015 den vom Bürgerverein Domumfeld e.V. als „Kompromissvorschlag“ bezeichneten neuen Entwurf für ein „Haus am Dom“ klar zurückgewiesen hatten. „Nach gründlicher Prüfung und Beratung mit Fachleuten müssen wir sagen: dieser Vorschlag ist technisch, architektonisch und rein praktisch so überhaupt nicht realisierbar und wird in keiner Weise dem hohen Anspruch gerecht, der städtebaulich an ein Bauwerk in unmittelbarer Nähe zum tausendjährigen Dom gelten muss.“ So fasste Propst Schäfer das Ergebnis der Prüfung des Vorschlages zusammen, den der Bürgerverein am 26. Februar als Kompromiss präsentiert hat. „Wir sind – im direkten Vergleich mit dem sogenannten Kompromissentwurf und seinen anschaulichen bildlichen Darstellungen sogar mehr denn je – von der Qualität unseres geplanten Gemeindehauses überzeugt“, so Propst Tobias Schäfer weiter. Nach Überzeugung der Domgemeinde wird das von Prof. Springer geplante „Haus am Dom“ zu einer Aufwertung des Domumfeldes beitragen. „Wir sind zuversichtlich, dass unser Haus am Dom am Ende durch seine Qualität auch viele von jenen überzeugen wird, die dem Bauvorhaben jetzt noch kritisch oder ablehnend gegenüber stehen.“ Die Verantwortlichen der Gemeinde lassen keinen Zweifel daran, dass sie an ihren Plänen festhalten und wie geplant nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen des Baugrundes das geplante Haus an dieser Stelle bauen wollen. Derweil wollen sich die Gegner des Standortes keinesfalls nachsagen lassen, dass man nicht bis zuletzt seinen Protest aufrechterhalten, regelmäßig Mahnwachen abgehalten und Gerichte eingeschaltet hat. Freilich, es wird nichts nützen, auch wenn kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch eine letzte große Demo angekündigt wurde, mit der man zeigen will, dass sehr viele Wormser die Entscheidung der Domgemeinde nicht nachvollziehen können. Gemeindehaus ja, aber eben nicht an dieser Stelle – so die weitläufige Meinung vieler. Die nächste große Protestwelle wird es erst dann wieder geben, wenn die Bauarbeiten beginnen und den Wormsern die wahren Dimensionen des Bauprojektes erst so richtig bewusst werden.