Für fast zehn Prozent der Wormser Bevölkerung zahlt das Jobcenter Worms monatlich Leistungen der Grundsicherung aus. Im Jahr 2018 waren das insgesamt fast 40 Millionen Euro. Von den im Jahresdurchschnitt betreuten 5.762 Personen konnten 1.654 erfolgreich in Arbeit vermittelt werden. In 2017 waren es von 6.067 Personen 1.576 erfolgreiche Vermittlungen. Seit 15 Jahren leistet das Jobcenter damit einen bedeutenden Beitrag zum sozialen Frieden in der Stadt Worms.

Erstmals hatte das Jobcenter nun Ende Januar zu einem Tag der offenen Tür eingeladen, bei dem Interessierte hinter die Kulissen blicken und mit den 120 Menschen, die im Jobcenter arbeiten, ins Gespräch kommen und deren Arbeit kennenlernen konnten. Bereits bei der Eröffnung konnte Jobcenter-Leiter Jürgen Rajewicz zahlreiche Gäste begrüßen. Mit dem Tag der offenen Tür, so Rajewicz, wolle man nicht nur Transparenz und Gastfreundschaft zeigen, sondern auch die vielfältigen Unterstützungsangebote vorstellen.

So konnte man im Fachbereich der Leistungsgewährung den Weg eines Antrags von der Abgabe bis zur Bewilligung nachverfolgen und sich über Leistungen zum Thema „Bildung und Teilhabe für Kinder“ informieren. Die „Eingangszone“ ist für alle, die ohne Termin ins Jobcenter kommen, die erste Anlaufstelle. Im Jahr 2018 wurden hier fast 12.000 Kunden betreut. Am Tag der offenen Tür beantworteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eingangszone Fragen wie „Wie läuft das ab, wenn ich mich arbeitslos melden möchte“ oder „An wen wende ich mich, wenn ich eine konkrete Frage habe?“ Im Fachbereich „Arbeitsvermittlung“ stellten sich die Experten für die Integration geflüchteter Menschen sowie von Schwerbehinderten und Rehabilitanden den Fragen der Besucher. An dem Informationsstand waren die Jugendberufsagentur, das Fallmanagement, der Arbeitgeberservice, die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt sowie Spezialisten für Existenzgründungen vertreten.

Den weitesten Anfahrtsweg hatte das Team des Telefonservice-Centers des Jobcenters, das aus Wetzlar nach Worms gekommen war um seine Arbeit vorzustellen. Hier erfuhren die Besucher, wie die fast 30.000 Anrufe pro Jahr entgegengenommen und erledigt werden. Dass die Beschäftigten des Jobcenters auch gute Bäcker sind, zeigte ein großes Kuchenbuffet für die Gäste, bei dem um Spenden gebeten wurde, die die Organisatoren nun an eine Kindereinrichtung weiterleiten werden.

Überaus zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung zeigte sich der stellvertretende Leiter des Jobcenters, Markus Holzmann, der den Tag gemeinsam mit vielen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbereitet hatte. „Am Anfang“, so Holzmann, „waren wir skeptisch und haben uns gefragt: Kommt denn überhaupt jemand? Der tolle Erfolg der Veranstaltung ist eine schöne Motivation und ein Mutmacher für unsere tägliche Arbeit.“ Einziger Wehrmutstropfen aus Sicht der Jobcenterleitung: Die politischen Kräfte, die dem Jobcenter Trickserei, Manipulation von Statistiken und eine Vernachlässigung junger Menschen vorgeworfen hatten, hatten die Chance, sich direkt vor Ort zu informieren, nicht genutzt.