Da die Reisebedingungen immer noch ungewiss sind, wird für viele Deutsche das Thema „Urlaub in der Heimat“ immer wahrscheinlicher. Wer möchte schon wochenlang im Ausland festsitzen, sollte eine zweite Welle folgen und ein weiterer Lock-Down ausgerufen werden? Von daher werden viele Deutsche in diesem Jahr eher einen Urlaub im Inland vorziehen.

Als Reiseziel möchte sich auch die Stadt Worms in Position bringen und möglichst vielen Touristen die Vorzüge der rheinhessischen Lebensart präsentieren. Passend dazu stellte die Tourist-Information Ende Mai eine neue Webseite vor, die eine Vorgabe des Tourismuskonzeptes umsetzt und tatsächlich sehr viel Lust auf Worms macht. Unter www.worms-erleben.de kann man sich Appetit auf die Stadt holen und vielleicht auch als Wormser noch das eine oder andere Unbekannte entdecken. Unterstützung erhielten die städtischen Tourismusbemühungen jüngst durch die Zeitung DIE WELT. In dem Artikel „Zwischen Saar und Donau – auf in den Südwesten“ empfiehlt die Redaktion als eines von fünf Zielen eine Reise nach Worms, die „Stadt voller Geschichte und Geschichten“. Speziell den Gastronomen und Hoteliers könnte ein Besucherstrom von außerhalb ganz guttun, denn trotz der Wiedereröffnung Mitte Mai wird das „Leiden der Gastronomie“ noch eine Zeitlang andauern. Vor allem den Besitzern der kleinen Eckkneipen fällt es angesichts der Umsetzung der Hygienevorschriften und der Dokumentationspflicht schwer, wirtschaftlich arbeiten zu können. Von Normalität kann hier also noch lange nicht die Rede sein.

Aber obwohl die Nachwirkungen der Corona-Pandemie langsam sichtbar werden, ist in der Stadt derzeit ein angenehm positiver Spirit zu spüren. Während der Corona-Krise zeigte sich, dass man in Worms vor allem zusammenhält. Überall gründeten sich Initiativen, die für Wormser Kulturschaffende, die Schausteller, Hilfsverbände, Pflegepersonal oder karitative Einrichtungen sammelten. „Das solidarische Worms in Zeiten der Krise“ ist dementsprechend Thema in dieser Ausgabe. Politisch versucht man der Krise mit einem Corona-Hilfsfonds der Stadt zu begegnen, mit dem man u.a. Härtefälle in der Wirtschaft und im Kultur- und Veranstaltungsbereich abfedern möchte. Aber es gibt noch einiges zu tun, um irgendwann wieder halbwegs ein Leben wie vor Corona zu ermöglichen, dessen sind sich alle Beteiligten bewusst. Es wird ein ungewöhnlicher Sommer in einer ungewöhnlichen Zeit. Im Sommer 2020, in dem das Autokino seine große Renaissance erlebt, heißen die kulturellen Highlights in Worms CARarenta Arena oder Festplatz To Go. In Zeiten, in denen sich bundesweit Tausende zu „Anti-Corona-Demos“ zusammenfinden, möchte man diesen zurufen: „In Krisenzeiten suchen Intelligente nach Lösungen, die Dummen suchen nach Schuldigen.“

Viel Optimismus beim Lesen der 174. Ausgabe von:
WO! – DAS Wormser Stadtmagazin

wünscht Ihnen
Frank Fischer | Chefredakteur