Bik Bänd der Lebenshilfe Worms beim Inklusionsfest

06. Juni 2023 | Obermarkt Worms: Es war kein Zufall, dass der Behindertenbeirat der Stadt Worms ausgerechnet am 6. Mai zum zweiten Mal das Inklusionsfest veranstaltete. Grund für den Termin war der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai. Von Protest war an diesem Tag jedoch wenig zu spüren, der eher von Dialog und gegenseitigem Interesse geprägt war.

Mit einer Beeinträchtigung oder gar Behinderung zu leben, ist nicht immer einfach. Insbesondere, wenn sich zu den persönlichen Problemen noch Barrieren im Alltag auftun. Bezogen auf das Motto des diesjährigen Aktionstages „Zukunft barrierefrei gestalten“, erklärte Wolfgang Schall, ehrenamtlicher Vorsitzender des Behindertenbeirats, bei seiner Eröffnungsrede, dass das größte Problem immer noch die Barrieren im Kopf seien. Das fängt bereits damit an, wenn Menschen gedankenverloren ihren PKW auf dem Bürgersteig parken, sodass weder ein Mensch mit Rollator oder gar einem Rollstuhl vorbeikommt oder es in Worms lediglich zwei barrierefreie öffentliche Toiletten gibt. Schall betonte aber auch, dass in den letzten Jahren viel von städtischer Seite passiert sei. Das hörte Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst, der in Vertretung für Oberbürgermeister Adolf Kessel die Veranstaltung eröffnete, natürlich gerne. Insgesamt stellten 25 Organisationen und Vereine ihre Arbeit vor. Dabei blieb es nicht nur bei Informationen, sondern es gab auch Praktisches zum Auszuprobieren, wie einen Demenzanzug oder eine Rikscha Fahrt, gefahren von Seniorenbeiratsmitglied Alfred Koch höchstpersönlich. Natürlich gab es auch leckeren Kuchen, den Saftladen der Lebenshilfe und wärmenden Kaffee vom DRK Berufsbildungswerk. Für zusätzliche Abwechslung sorgte das Musikprogramm zwischen ungewöhnlichen Coverversionen (The Gloomy Brothers), Big Band Sound (Big Band Musikschule Altleiningen und Bik Bänd der Lebenshilfe, siehe Foto), Chorgesang (Cantiamo) und einer launigen Hitparade mit dem Wormser Urgestein Rolf Bachmann.

Fazit: Nachdem das erste Fest stark unter dem miesen Wetter litt, war das zweite Fest eine rundum gelungene Sache. Das Publikumsinteresse war groß, die Laune gut und vielleicht parkt auch der ein oder andere nach diesem Tag seinen PKW nicht mehr behindernd für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Text: Dennis Dirigo Foto: Andreas Stumpf