Liebe Leser,

leider weiß ich in dieser Ausgabe nicht genau, was ich Ihnen eigentlich sagen darf und was nicht. Ich kann Ihnen nur berichten, dass die letzten Wochen für unser Magazin sehr turbulent waren und ich persönlich wohl noch nie so oft in der Redaktion vorbeischauen musste…

Wenn Sie sich jetzt schon fragen, was die Überschrift meiner angeblichen „08/15“ Kolumne zu bedeuten hat, so will ich das gerne erklären. Dieser Satz stammt aus dem Stück „Tratsch im Treppenhaus“, bei dem ich im Oststadttheater in Mannheim selber mitwirken darf und der meinen momentanen Gemütszustand relativ genau beschreibt….

Apropos „auf etwas warten“. Vor etwa zwei Wochen las ich auf der Facebook Seite vom Nibelungenkurier einen netten und unglaublich wichtigen Artikel über ein Banner, das über dem Neuhäuser Tunnel schwebte. Hier stand in großen Buchstaben „Sascha ich liebe dich! Gib uns noch eine Chance“. Das Witzige ist jetzt nicht der Artikel oder die Tatsache, dass sich halb Worms gefragt hat, welcher Sascha denn wohl gemeint ist. Viel witziger ist die Tatsache, dass das Ding immer noch hängt! Weder die Mitarbeiter der Deutschen Bahn (okay, die brauchen für alles etwas länger), noch das überstrebsame Wormser Ordnungsamt haben bisher reagiert. Dabei sind doch gerade Letztere dafür bekannt, immer gleich jedes nur so halb falsch stehende Automobil sofort aufzuschreiben. Der Verfasser dieser Kolumne und der Chefredakteur können ein Lied davon singen…

Diesen Monat wurde ich sehr oft auf unsere letzte Ausgabe und deren Titel angesprochen, was denn da los sei und warum die April-Ausgabe so extrem spät erst erschienen ist. Ich sage es mal so: „Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie genau wissen, dass eine Sache bis zum Himmel stinkt und Sie aber eigentlich nichts dagegen tun können?“ Diese Sache stinkt schlimmer als die Fische von Verleihnix aus den Asterix und Obelix Filmen. Jedes Mal, wenn man denkt, man käme der Lösung näher, folgt eine große Schlacht im Dorf, bei der diskutiert wird, wie frisch der Fisch denn wirklich ist. Neid, Eifersucht und Gier sind Gefühle, die in uns allen schon vorkamen. Manchmal ist irgendwo aber auch eine moralische Grenze zu beachten, die man nicht überschreiten sollte, vor allem dann, wenn man die Verantwortung für fremde Menschen und deren Geld trägt. Egal, wie weit Positionen auch auseinanderliegen, man muss einfach versuchen, fair zu sein. Meiner Ansicht nach war es das nicht. Weder für die Steuerzahler dort draußen, noch für unser Magazin. Es bleibt zu hoffen, dass sich unsere Redaktion nicht einschüchtern lässt und weiter wie bisher kritisch und objektiv berichten kann und wird. Erst kürzlich war ich echt sauer auf unseren Chefredakteur, da ich die Rezension über unser Album als ungerecht empfand. Manchmal muss man sowas aber einfach schlucken und lernen, damit professionell umzugehen.

Bis dahin,

Ihr Jim Walker jr.

PS: Um den Monat kurz in seiner Gänze zusammenfassen zu können: #KeinEisAmDom für Kinder, die an der B9 mit Schweröl spielen. Aber wer weiß das schon, er spricht ja nicht mit uns.