Dieser Monat war wieder voll von Sätzen und Schlagzeilen, die durch Worms und den Rest der Welt rauschten. Wie, was, wieso und warum gibt es hier zu lesen. Und das so kurz vorm Backfischfest…
In der letzten Ausgabe durfte ein junger Mann namens Süle einen Todesauerbach vom 10-Meter-Brett im Wormser Spaßbad machen. Was soll ich euch sagen, er hat es geschaff t. Unverletzt und mit Eleganz. Nur sein Kumpel Max, der in einem Borat-Anzug sein Glück versuchte, war da schon etwas lädierter und voller schöner roter Striemen. Auf besagtem Event traf ich übrigens meine Vorgängerin, die liebe Eve, die mit ihrer Kolumne „NA, EVE?!“ uns immer mit Geschichten aus aller Welt erfreute (Übrigens wurde das Wort „Hamburg“ seitdem nie mehr in diesem Magazin gesehen). Die liebe Eve schlug mir jedenfalls vor, jeden Tag einen Satz aufzuschreiben und einfach nur hier wiederzugeben. Hätte ich gerne gemacht, aber dann bestünde die Kolumne nur aus Sätzen mit Trump, Nordkorea, „Ich kann den Namen Luther nicht mehr hören“ oder „Scheiß Regen“. Ein Simpsons Zitat wäre vielleicht auch noch drin gewesen, aber irgendwie wollte ich das meinen Lesern ersparen.
Okay, jetzt hab‘ ich den Bogen zu „Sätzen“ geschafft…. juhuu. Viele Sätze gab es auch dieses Jahr bei den Nibelungen-Festspielen. Ich persönlich fand ja das Ensemble, das Bühnenbild und auch die Regie ziemlich dufte. Einzig das Stück an sich von Albert Ostermaier enttäuschte mich dann doch sehr, da es sich wie ein Haufen schöner Sätze anfühlte, die aber nichts miteinander zu tun hatten. Eine echte Handlung fand leider nicht so richtig statt. Amüsiert hat mich, dass meine Freundin Kim (sie arbeitet bei den Festspielen im Kostüm) unbedingt mit mir den Film „Lawrence von Arabien“ schauen wollte, da sie ihn nicht kannte. Erstaunt hat mich allerdings, dass sie den kompletten Anfang mitsprechen konnte und laut ausrief: „Das ist aus unserem Stück!“. Nun ist „Lawrence von Arabien“ von 1962 und diente natürlich als Vorlage für das Nibelungenstück dieses Jahr. Aber entweder hat Albert Ostermaier einen DeLorean, der ihn mit 1.21 Gigawatt zurück in die Zukunft gebracht hat oder er hat (und das ist, obwohl es schon das Hoverboard gibt, wahrscheinlicher) einfach nur geklaut. Naja, wie Harald Schmidt schon über Dieter Wedel festgestellt hat: „Geklaut wird immer!“ Blöd nur, wenn es derart auffällt…
Apropos Sätze und Nibelungen:
Bei der Abschlussrede von OB Kissel zu den Nibelungen-Festspielen wurde ich als „Kind der Festspiele“ bezeichnet. Zwar missraten, wie er betonte, aber immerhin ein Kind. Ich hatte den Eindruck, er stand ein wenig unter Strom. Etwas gelernt habe ich trotzdem in diesem Monat von einem Politiker. MdB Jan Metzler, dem ja eine besondere Sprachfärbung nachgesagt wird, hat mir erklärt, dass Rheinhessisch die einzige Sprache sei, bei der es eine doppelte Verniedlichungsform gäbe. Ich habe zwar nichts kapiert, mich aber die ganze Zeit gefragt, ob es jetzt „Politikerschele“ heißen müsste. Komisch.
Übrigens ist jetzt auch Backfischfest, was dieses Jahr mit einer geisterhaften Schallschutzwand und einem Aussichtsturm (sofern der Kran dann noch funktioniert hat) stattfindet. Mich wird wohl auch dieses Jahr die Terence-Hill Brücke begleiten und die brennende Frage, warum es 2017 keinen Backfischfestblog geben wird. Ich will mich auch mal in Ruhe besaufen, Break Dance fahren, so lang ich Lust habe (ohne dass mir jemand von rechts die Ohren voll heult…), und ich will nach dem Backfischfest keine neun Tage Urlaub brauchen, weil ich die ganze Zeit über mit meinem Kameramann Dan keine Minute Schlaf bekommen habe. Okay?
So das wars. Wir sehen uns nach der Wahl wieder!
Viele Grüße
Jim Walker Jr.
PS: Okay hier ist das Simpsons Zitat.
Homer: „Ah, die Mayflower. Das Schiff , das die Prostituierten nach Amerika gebracht hat.“
Lisa: „Protestanten, Dad. Protestanten.“
Homer: „Als ob es da einen Unterschied gibt…“