jim walker jr.

Wahrscheinlich erwarten Sie an dieser Stelle irgendwelche politischen Statements, weil der Wahlkampf begonnen hat. Da ich aber keine Lust habe, Sie zu langweilen und mich auch nicht (steht nämlich alles schon weiter vorne), lass ich das einfach mal weg und schreibe über etwas ganz Anderes. Okay, eine Bitte hätte ich dann doch: Bitte geht wählen! Eine geringe Wahlbeteiligung führt dazu, dass wir einen OB hätten, der von nicht mal einem Viertel aller Wormser überhaupt legitimiert ist. Also Arsch hoch und Wählen gehen am 4.11.!

Liebe Leser,
was ich eigentlich erzählen wollte…
Vor ein paar Wochen rief mich überraschend Tomek an. Kurz zur Erklärung: Tomek ist Wormser, der schon seit Jahren in Berlin lebt zum Studieren, ich kenne ihn aus meinen Anfangstagen aus der Funzel. Tomek erzählte mir, er hätte einen Laden in Berlin aufgemacht, der irgendwas mit Rheinhessen zu tun hätte und ob wir mit den Döftels nicht bei ihm spielen wollten. Also wir in den Bus und ab nach Berlin. Unfassbar für mich, Tomek war nun Gastronom geworden und betrieb den Weinverein Rote Insel, ein Lokal in Schöneberg, das nichts anderes macht, als rheinhessischen Wein zu holen, Spundekäs anzubieten und überall an den Wänden Bilder vom alten Worms aufzuhängen. Was soll ich sagen? Die Berliner lieben wohl die rheinhessische Kultur und bei lieblichem Wein drehen sie komplett durch. Ich habe mich einfach nur irre gefreut, dass es sowas in Berlin gibt. Danke Tomek!

Dieses Erlebnis hat mich in der Theorie bestärkt, dass Worms der absolute Mittelpunkt der Welt sein muss. Glauben Sie nicht? Wir sind die älteste Stadt Deutschlands, bei uns war dieser Siegfried-Kram, Luther war auch mal da und selbst Mozart schrieb mal in sein Tagebuch: „In Worms, da waren wir lustig.“ Neulich im Theater hatten wir eine Szene, die auf der Titanic spielte und welche die historisch bekannteste Passagierin Ida Strauss beinhaltete. Na, wo ist die Frau geboren? Aber nicht nur Ida Strauss kommt aus Worms, sondern auch das weltbekannte Michael Jackson Lied „Thriller“. Rod Temperton, der Komponist und Songschreiber eben dieses Hits, lebte nämlich Ende der 70er bis Anfang der 80er auch hier in Worms. Von Niels Ruf, über Timo Hildebrand oder Patrick Baum. Alles Wormser! Gut, bei Niels Ruf merkt man dann bei der Ausdrucksweise mancher Posts auf Facebook seine Wormser Herkunft, aber hey, schon Fritz Walter wusste, dass Wormatia Worms ein echter Angstgegner sein kann. Also jetzt mal im Ernst, glaubt etwa irgendwer wirklich noch daran, dass es Zufall ist, dass wir alle genau hier leben?!

In diesem Sinne verabschiede ich mich – bis nächsten Monat.

Viele Grüße
Jim Walker Jr. , OB*

*OB ist in diesem Fall die Abkürzung für „Ohne Bedenken“ oder auch „Oberhaupt der Bademeister“