„Risikogebiet“ – was für ein Wort. An was denken Sie als Erstes bei diesem Wort?
- Die Aktienbörse?
- Eine Frau?
- Einen Mann?
- Die Dummheit der Menschheit?
- Oder haben Sie direkt an ein Kriegsgebiet irgendwo in Afrika oder dem Nahen Osten gedacht?
Wer hätte denn erwartet, dass dieses Wort in unserer „möchte-gern-heilen“ Welt einmal eine Rolle spielt?
Liebe Leser,
jaja, Corona. Manch einer wird sich denken, dass das Saarland oder der Landkreis Alzey-Worms schon immer als „Risikogebiet“ zu erachten sind. Gut, ‚Risikogebiet Eich“, da ist schon was Wahres dran…
Jetzt, Ende Oktober, während ich diese Kolumne hier schreibe (und mal wieder viel zu spät abgebe), hat es Worms endlich auch geschafft und einen Inzidenzwert von über 50 erreicht. Ampel rot und zack Risikogebiet!
Zugegeben, Worms gleicht nachts ja sowieso Mordor. Wo sonst gibt es Autofahrer mit 4,0 Promille, Überfälle in Bahnhofsnähe am helllichten Tag, wilde Kneipenschießereien und überall, wo man hinläuft Tretminen, die mit kleinen Fähnchen gekennzeichnet sind. Worms ist so gefährlich, dass im Rathaus gerade eine Evaluation läuft, wie gefährlich Worms denn wirklich ist. Glaubt man einzelnen Userkommentaren bei Facebook war früher eh alles besser und man kann ja sowieso schon lange nicht mehr weggehen. Der gemeine Wormser nimmt diese Situationen aber durchaus sportlich, denn schon immer galt: „Any press is good press.“
Denn egal wie desaströs Worms sich wieder präsentiert, Hauptsache im Fernsehen. So geschehen bei der nun deutschlandweit berühmten Ein- und Ausfahrt des Parkhauses am Dom, welche für manchen Autofahrer und dessen Fahrzeug ebenfalls ein Risikogebiet darstellt. Aber auch das hat wieder ein Gutes, kaum war das Fernsehen da, wurde im Rathaus versprochen, sich darum zu kümmern. Ein Hoch auf den „Radius der Schleppkurve.“
Bis nächsten Monat,
Jim Walker Jr.