Hysterisch kreischende Frauen, die nicht mehr zu ihren Männern ins Weinzelt durften. Bitter enttäuschte Politiker, die aufgrund des deprimierenden Wahlergebnisses eine „Staatskrise“ ausrufen wollten. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, was fanden Sie eigentlich schlimmer: Backfischfest oder Bundestagswahl?“
Diese Frage erübrigt sich wohl. Worms ist schließlich nicht der Nabel der Welt. Aber als gebürtiger Wormser und staatlich geprüfter Schiffschaukelbremser, der auf den Rummelplätzen dieser Welt groß geworden ist, tut mir das diesjährige Backfischfest-Dilemma natürlich besonders weh. Zugegeben: Ich brauch kein Weinzelt, wenn ich saufen will. Aber ohne Weinzelt ist das Backfischfest halt nur eine Kirmes wie jede andere auch, mit einem zwielichtigen Publikum, das einen auffallend hohen Migrationshintergrund aufweist. Deshalb war ich auch von dem diesjährigen Kanzler-Duell bitter enttäuscht. Da denkt man, „Muddi“ und „Chulz“ würden über wirklich wichtige Sachen reden. Über Ereignisse, die Menschen berühren, gedanklich beschäftigen und ihnen tagelang den Schlaf rauben. Und dann läuft dieses TV-Duell schon 24 Minuten und es wurde immer noch nicht über den Weinzelt-Skandal auf dem Backfischfest gesprochen. Da hab ich die Glotze direkt wieder aus gemacht. Wenn die beiden großen Volksparteien nicht mehr wissen, was die Menschen wirklich bewegt in diesem Land, äh dieser Stadt – dann sollen sie vom Wähler abgestraft werden. Und genau so ist es dann auch passiert. Offensichtlich waren noch mehr Wähler über diese unglaubliche Ignoranz empört.
Im Wahlkreis 206 wurde einer besonders abgestraft. Wobei: Mangelndes Engagement kann man dem Mann nun wirklich nicht vorwerfen. Wochenlang war der „Held der SPD“ unterwegs und hat ausschließlich Heldenhaftes geleistet. Alles zeitnah dokumentiert bei Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest und Nibelungenkurier. Kurz vor der Wahl hat er noch frische Blumen gepflückt und in Altersheimen verteilt, im Kinderheim kleinen Waisen über den Kopf gestreichelt, einer Schwangeren geholfen, ihr Kind zu gebären, ein brennendes Haus gelöscht und den kompletten Gesangsverein aus den Flammen gerettet, putzige rote Brotdosen an Grundschüler verteilt, einer gebrechlichen alten Dame über die Straße geholfen, einen außer Kontrolle geratenen, mit Atommüll beladenen Sattelschlepper mit bloßen Händen gestoppt, bevor er in eine Kita gedonnert wäre, anschließend einem weinenden Kind einen Lutscher spendiert, einer alten Frau die Katze vom Baum geholt und stundenlang mit den Nachbarskindern „Sackhüpfen“ gespielt. Zu guter Letzt hat Held sogar Rosen auf dem diesjährigen Backfischfestumzug verteilt. Dabei unterlief ihm ein folgenschwerer Fauxpas, der ihn alleine in Worms 10% Stimmen gekostet hat. Als ihn ein bereits leicht angetrunkener Wormser Hart-Assi nach einer Rose fragte, antwortete Held: „Tut mir leid, die Rosen sind nur für Frauen!“ Wutentbrannt fluchte der Wormser: „Den Geizknibbel wähl ich net!“ Sofort verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer auf dem Umzug und immer mehr Wormser empörten sich über Helds unglaublichen, zudem noch homophob angehauchten Geiz. Naja, die Quittung gab es dann am 24. September. Sogar in seiner Heimat Oppenheim hat er massiv Stimmen verloren. Da sieht man mal, wie schnell sich der Wormser Rosenskandal im kompletten Wahlkreis verbreitet hat….
Die Lehren daraus?
Wie meine beiden Beispiele zeigen, sind es oftmals die kleinen Dinge, die Menschen zum Nachdenken anregen, welche Partei sie wählen sollen. Vielleicht ziehen die beiden Volksparteien ihre Lehren daraus. Dann hätte Schulz beim Thema „soziale Ungerechtigkeit“ einfach mal den Backfischfest-Skandal eingestreut und gleich noch auf unser „freies Recht auf Rausch“ hingewiesen. Und Marcus Held hätte – in Zeiten des Transgender Wahns und der zunehmenden gleichgeschlechtlichen Liebe – im Nachhinein wohl besser auch mal einem Mann eine Rose überreicht. So kassiert man Wählerstimmen.
Denken Sie mal drüber nach!
Ihr Bert Bims
PS:
Richtigstellung:
In verschiedenen Medien wurde darüber berichtet, dass mir beim Trainieren meines Astralkörpers ein Missgeschick unterlaufen und mein Glied versehentlich in das Loch einer 2,5 Kilo-Hantel gerutscht wäre. Hiermit erkläre ich, Bert Bims, von Eides statt, dass diese Aussage jeglicher Grundlage entbehrt. Es war natürlich eine 10-Kilo-Hantel.