Teil 106: Glühweinjunkies in Freiluftkäfighaltung

Maskenpflicht in der Innenstadt und eingezäunte Glühweinstände auf dem Weihnachtsmarkt. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, wie bringen Sie sich denn in Stimmung für das diesjährige Weihnachtsfest?“

Vorab möchte ich dem Langhaarigen zu meiner Linken mitteilen: Ja, es gibt dieses Jahr eine WO! Weihnachtsfeier. Und zwar 1G, also sprich: 1 Gans. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass eine Gans wohl kaum ausreichen wird für mich und meinen genauso brotlosen Kolumnisten Kollegen, der sich bei solchen Gelegenheiten gerne ein wenig Speck für die Feiertage anfuttert. Apropos: Weihnachten steht ja quasi schon vor der Tür. Meine Mutter hat mich kürzlich gefragt, ob ich eigentlich dieses Jahr einen Adventskalender möchte. Kopfschüttelnd und völlig fassungslos habe ich ihr geantwortet: „Mutter, ich wohne jetzt seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr zuhause, verdiene mein eigenes Geld als Satiriker, bin der renommierteste Society-Reporter dieser Stadt und du fragst mich, ob ich einen Adventskalender von meiner Mama möchte? SELBSTVERSTÄNDLICH will ich einen Adventskalender! Was für eine Frage?!“

Um sich auf die Weihnachtszeit einzustimmen, empfehle ich einen Besuch der aktuell laufenden Ausstellung in der Wormser Innenstadt mit dem Titel „Glühweinjunkies in Freiluftkäfighaltung“. Die komplette Stadt ist derzeit besser gesichert als Fort Knox, um die Einhaltung der 2G-Regel auf der Nibelungen Weihnacht zu gewährleisten. Um zum Beispiel zu Bauers Glühweinstand zu gelangen, muss man mehr Absperrungen passieren als in den 80er Jahren, wenn man in die DDR einreisen wollte. Vor allem aber gilt während des Weihnachtsmarktes in der kompletten Innenstadt Maskenpflicht. Das bietet einen Vorteil: Solange die Nachfrage nach Atemschutzmasken weiterhin anhält, kann Jens Spahn die letzten Tage seiner Amtszeit nutzen, um noch ein paar Millionen von seinen fehlerhaften chinesischen Masken auf den Markt zu schmuggeln. Außerdem ist der Verkauf von Masken für viele CDU-Politiker die letzte große Einnahmequelle, bevor sie auf der Oppositionsbank Platz nehmen müssen. Von daher ziehe auch ich als williger und höriger Bürger weiterhin brav den Rotzlappen an, wenn ich auf den Wormser Weihnachtsmarkt gehe. Kleiner Tipp von mir: Wenn Sie Ihre FFP-2-Maske auch beim Kaffeetrinken anlassen, übernimmt diese die Funktion eines Kaffeefilters. Mit ziemlicher Sicherheit fordern jetzt wieder die selbsternannten Blockwächter des Landes, dass man jeden, der sich erdreistet, ohne Maske im Freien rumzulaufen, am besten direkt in den Knast steckt. Das passt zu unserer heutigen Gesellschaft, die in erster Linie von Überängstlichkeit geprägt ist. Man kann ja heutzutage nicht mal mehr atomaren Sondermüll direkt neben einer Kita lagern, ohne dass irgendwelche Helikopter-Eltern etwas dagegen einzuwenden haben. Dabei sollten diese Eltern lieber mal vorsichtiger mit ihren Kids in einer Tempo-70-Zone sein, bevor Philipp Amthor mit 120 km/h dort durchbrettert. Der stets breit grinsende Amthor, auch bekannt als der älteste 29-Jährige auf der ganzen Welt, ist seit fast 30 Jahren Mitglied in der CDU, weil er die Fähigkeit zur Korruption quasi mit der Muttermilch aufgesogen hat. Aber auch die Tage dieses jungen ehrgeizigen Christdemokraten sind gezählt, schließlich regiert in Deutschland jetzt eine Ampel.

2G BEIM KIFFEN
Um die derzeit etwas trostlose Zeit etwas fröhlicher zu gestalten, hat sich die Ampelkoalition zu einer kontrollierten Freigabe von Cannabis an Erwachsene durchgerungen. Allerdings gilt dies vorerst nur für Geimpfte und Genesene. Haha, jetzt hab ich die Kiffer unter Ihnen aber ganz drangekriegt. Natürlich dürfen auch Ungeimpfte zur Tüte greifen, sie dürfen diese aber aus Infektionsgründen nicht an ihren Nachbarn weiterreichen. Wie ich finde, könnte man mit einer geschickten Anwendung der 2G-Regel bei der Cannabis Freigabe Impfverweigerer und gleichzeitig Dauerkiffer wie Xavier Naidoo endlich zur Spritze bewegen. Von Verschwörungstheoretikern habe ich übrigens kürzlich gehört, dass die Coronakurve deckungsgleich mit der Lebkuchenverkaufskurve im gleichen Zeitraum sein soll. Für Ungeimpfte und übermäßige Lebkuchenesser könnte also jedes „Last Christmas“ im Radio auch gleichzeitig ihr letztes sein. Da fällt mir übrigens ein, dass ich heute noch gar nicht mein Pferdeentwurmungsmittel eingenommen habe. Ja genau, sowas nehmen Verschwörungstheoretiker, um sich vor Corona zu schützen. Na dann doch lieber zwei Mal im Jahr eine Booster-Impfung von Big Pharma. Wobei ich an dieser Stelle vor manchen Impfstoffen warnen muss. Seit einiger Zeit sind im Albert-Schulte-Park und am Wormser Hauptbahnhof mobile Impfteams unterwegs, die den Impfstoff an Ort und Stelle auf einem Löffel erhitzen und ihrer Kundschaft direkt in die Venen jagen. Warnung: Vor diesen Impfstoffen ist dringend abzuraten, da die Nebenwirkungen nicht absehbar sind!!

NOCH‘N GEDICHT ZUM ABSCHLUSS
Zum Abschluss noch ein kleines versöhnliches Weihnachtsgedicht von einem unbekannten Verfasser, das ich den Untiefen des Internets gefunden habe:

When the snow falls wunderbar, and the childrens happy are.
When there?s Glatteis on the street, and we all a Glühwein need.
Then you know, es ist soweit. She is here, the Weihnachtszeit.

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in ein viel besseres 2022!!

Ihr Dr. Bert Bims