Die Ergebnisse der Ortsvorsteherwahlen vom 20.03.22 in Hochheim und Abenheim

Die Ortsvorsteherwahlen am 20. März in Hochheim und Abenheim erlebten eine mediale Aufmerksamkeit wie wohl noch nie zuvor. Während sich in Hochheim Patrick Mais (SPD) souverän durchsetzen konnte, muss in Abenheim eine Stichwahl zwischen Marco Fruci (SPD) und Mirko Weigand (CDU) die endgültige Entscheidung bringen.

Ortsvorsteherwahlen sind gemeinhin dafür bekannt, dass sie im Zuge der Kommunalwahlen ein wenig untergehen. Da aber in den Wormser Stadtteilen Abenheim und Hochheim die beiden bisherigen Ortsvorsteher Stephanie Lohr und Timo Horst Ende letzten Jahres zu hauptamtlichen Dezernenten im Stadtvorstand aufstiegen, waren diesmal „unter der Zeit“ Neuwahlen nötig. Obwohl es „nur“ um den Posten eines Ortsvorstehers ging, entwickelte sich ein Wahlkampf, der mitunter die Ausmaße eines OB-Wahlkampfes annahm. Nahezu täglich meldeten sich die Kandidaten mit Pressemitteilungen zu Problemen in ihren Stadtteilen zu Wort. Wenn ein Kandidat neue Fußballtore für den Pfrimmpark in Hochheim oder einen Geldautomaten für Abenheim forderte, zog schon bald ein anderer Kandidat mit der gleichen Forderung nach. Trotzdem hatte in Hochheim am Wahlabend nur ein Kandidat Grund zum Lachen. Mit überwältigender Mehrheit (60,6 %) sicherte sich PATRICK MAIS (SPD) den Posten des Ortsvorstehers in Hochheim. Der erst kurz vor der Wahl zur CDU gewechselte MARKUS HORNUNG landete mit enttäuschenden 21,6% auf Platz zwei, gefolgt von HENRIK EGLI (Die Grünen) mit 10,2% und DR. JÜRGEN NEUREUTHER (FDP) mit 7,6%.

So klar wie in Hochheim war der Ausgang der Wahl in Abenheim keineswegs. Während Hochheim schon seit Timo Horst fest in sozialdemokratischer Hand war, ist das Ergebnis in Abenheim durchaus als Überraschung zu werten. Dass ausgerechnet in dem eher christdemokratisch geprägten Ort ein Sozialdemokrat im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhielt, ist eine Überraschung. Und doch hatte sich das Ergebnis in den letzten Wochen abgezeichnet. Während MARCO FRUCI (SPD) einen modernen Wahlkampf führte und mit OWRM-T-Shirts und einer informativen Social-Media Präsenz den Nerv vieler Abenheimer/innen traf, verließ sich der CDU-Kandidat MIRKO WEIGAND zu sehr auf die vermeintliche Stammwählerschaft seiner Partei. Der dritte Kandidat, WILFRIED CLERES, konnte – ebenfalls ein wenig überraschend – 30,2 % der Wähler/innen für sich begeistern. Auch das ist ein tolles Ergebnis, das aber nicht ausreicht, um in die Stichwahl einzuziehen. Entscheidend für deren Ausgang wird sein, für welchen der beiden Kandidaten sich die Wähler von Cleres im zweiten Wahlgang entscheiden. Um zu verdeutlichen, wie eng die Wahl in Abenheim war: MARCO FRUCI (35,4%) hatte gegenüber MIRKO WEIGAND (34,4%) einen Vorsprung von gerade einmal 13 Stimmen. Jetzt gilt es für beide Kandidaten, noch einmal Wähler für die Stichwahl am 3. April zu motivieren.

Text: Frank Fischer, Foto: Andreas Stumpf