Im OB-Wahlkampf 2018 hatte der Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD), einen Umbau von nicht mehr benötigten Räumen zu naturwissenschaftlichen Fachsälen für Gauß- und Rudi-StephanGymnasium versprochen. Der Umbau sollte laut Kissel bereits im Frühjahr 2019 stattfinden, wurde aber im Haushalt erst für die Jahre 2019 und 2020 veranschlagt.
Nun erfuhr Steffen Landskron, Stadtratsmitglied von FWG-Bürgerforum und Schulelternvertreter im „Gauß-Gymnasium“, dass ein Umbau dieser Räumlichkeiten zu NAWI-Sälen vorerst nicht stattfindet, weil dem städtischen Gebäudebewirtschaftungsbetrieb“ (GBB) personelle Kapazitäten für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahme fehlen. „Ich war völlig sprachlos als ich das hörte. Schließlich haben wir gemeinsam mit anderen Parteien im Stadtrat, für eine Verbesserung beim Thema „NAWI-Räume“ gekämpft und nun soll doch alles beim Alten bleiben“, so Landskron.
Am meisten ärgert ihn und auch seine Fraktionskollegen, dass die städtischen Gremien wieder nicht über die Verzögerungen informiert wurden. Landskron hat jetzt eine Anfrage zur nächsten Ratssitzung gestellt, um Klarheit über die Umsetzung der Maßnahme zu erhalten. „Nicht nur wir haben ein Recht zu erfahren, wenn es Verzögerungen gibt, sondern auch Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte brauchen Klarheit, wann nun wieder ein lehrplanmäßiger Unterricht in ausreichend ausgestatten Fachsälen stattfinden kann“, so Landskron weiter.
Ihn ärgert auch, dass Ergebnisse von der im Juni 2016 in Auftrag gegebenen Organisationsuntersuchung des GBB bislang nicht vorliegen. Er weiter: „Wir wissen, dass dem GBB Personal fehlt und dass die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überlastet sind. Weder vom zuständigen Beigeordneten Uwe Franz (SPD) noch vom Oberbürgermeister haben wir bislang befriedigende Antworten zu diesem Thema erhalten, deshalb soll Kissel nun verbindlich sagen, wann wir zu diesem Thema etwas hören.“
Mathias Englert, Fraktionsvorsitzender von FWG-Bürgerforum: „Man weiß bei sachgemäßer Planung schließlich vorher, ob es möglich ist, geplante Maßnahmen umzusetzen und kann nicht hinterher sagen: ‚April, April neue Räume kommen jetzt doch nicht. ‘ Vor allem die Informationspolitik des Baudezernenten ist eine Unverschämtheit. Wenn ich – wie in der letzten Haupt- und Finanzausschuss-Sitzung nach dem Stand des Parkhauses am Dom frage, kommen vom Dezernenten freche Antworten ‚…und täglich grüßt das Murmeltier…‘, statt dass dieser regelmäßig, vollständig und von sich aus, den Stadtrat informiert“