Seit wenigen Tagen ist die Winter Revue eröffnet und lädt noch bis Anfang Januar zu Genießer Abenden im Mozartsaal. Der hat sich in dieser Zeit in einen Genusstempel verwandelt und ist nicht wieder zu erkennen. Was an diesen Abenden so leicht und routiniert aussieht, ist allerdings harte Arbeit, die Monate zuvor begann. WO! schaute im Vorfeld der Premiere hinter die Kulissen und sprach mit Geschäftsführer Christian Ruppel.
Es ist der 23. November, als nach tagelangen Auf- bauten erstmals die Künstler und das technische Team zusammentreffen. Im Flur des Tageszentrums bespricht sich das Showballett, während hinter den Kulissen zusätzliche Geräte und Waren ausgeladen und verräumt werden. Die Handgriffe sitzen, jeder weiß, was zu tun ist. Der Mozartsaal ist kaum wiederzuerkennen. Die holzgetäfelten Wände sind mit dunklen Vorhängen, in die Fenster eingearbeitet sind, abgehängt. Alle fünf Meter sorgen Säulen für einen tempelhaften Charakter. Wie Ruppel erklärt, hat er hierfür einen Kulissenbauer beauftragt. Der hat täuschend realistische Arbeit abgeliefert. Das Dunkel des Saales wird immer wieder durchbrochen vom gleißenden Licht der zahlreichen Scheinwerfer und der riesigen LED Leinwand. Sichtlich mit Stolz erzählt der erfahrene Bühnentechniker Ruppel, dass man 400 Leuchten verbaut hat. Ruppel denkt, dass die Winter Revue allein in Bezug auf die Technik in Deutschland eine der aufwändigsten Dinnershows sei. Das Know how hat er jedenfalls. In monatelanger Planung entwarf man das Lichtdesign, das nun unter der Regie von Fabian Kelly den einzelnen Acts angepasst werden muss. Hierfür finden in den ersten drei Tagen Lichtproben mit jedem Künstler statt, bei denen lediglich die Abläufe, aber noch nicht der finale Trick geprobt werden. Neben der Bühne baut das mexikanische Dúo Kyrioz eine Konstruktion für seinen Showact zusammen, um anschließend auf der Bühne in das richtige Licht gesetzt zu werden. Bereits im Januar dieses Jahres begann Ruppel damit, neue Künstler/innen zu suchen. Waren es bei der vergangenen Show weitestgehend Menschen aus Deutschland, hat er in diesem Jahr ein internationales Team zusammengeführt. Das heißt natürlich auch jede Menge Bürokratie, wie er schmunzelnd erzählt. Ein falsches Häkchen und schon sind Diskussionen mit dem Zoll vorprogrammiert. Nun sind die rund 20 Künstler/innen in Worms, untergebracht in verschiedenen Hotels. Für viele von ihnen ist es die erste Dinnershow, da ihre eigentliche Heimat die Zirkusse dieser Welt sind. Für fünf Wochen wollen sie allerdings nun Worms zum Staunen bringen. Das ist auch das Ziel der beiden Gourmet- beauftragten Daniel Hinz und Christian Saul, beide Bockenheimer Stube. Damit an den über 30 Abenden die Versorgung rund läuft, muss nicht nur das Personal stimmen, sondern auch die Technik. Das kann mitunter ein Problem sein. So musste das Küchenteam feststellen, dass in der Tagungszentrumsküche eine zusätzliche Stromzufuhr benötigt wird. Ein Elektriker soll das Problem lösen, doch das ist mit Wartezeit verbunden. Zeit, die knapp ist, da bereits sechs Tage später der erste Komplettdurchlauf geprobt werden soll. Für das Team ist das dennoch kein Grund, panisch zu werden, denn man weiß, spätestens am Premierentag heißt es: „Willkommen zur Winter Revue!“
Weitere Infos finden Sie hier: www.winter-revue.de