Es ist kein Geheimnis, dass Worms zur Winterzeit ganz besonders romantisch ist. Dazu gehört auch der Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr – trotz steigender Corona Zahlen – wieder stattfinden soll.

Mit der frühzeitigen Ankündigung, dass nach einem Jahr Pause die Nibelungen Weihnacht wieder stattfinden soll, sind die Verantwortlichen der Stadt Worms ihrer in diesem Jahr gezeigten Linie treu geblieben. Bereits bei den Nibelungen Festspielen, beim Jazz & Joy oder dem Backfischfest hat man unter Beweis gestellt, dass man eine Veranstaltung durchführen kann, ohne dass ein von Vielen befürchteter Hot Spot entsteht. Dass man hierfür Einschränkungen in Kauf nehmen muss, sorgt immer wieder für lebhafte Diskussionen in den Sozialen Medien. Aber das Leben muss irgendwann trotz Corona weitergehen und dazu gehört nun auch mal, dass die Kulturbranche ihrer Arbeit nachgehen darf. Angefüttert durch die Veranstaltung „Kultur findet Stadt“, die im Oktober mit Livemusik auf verschiedenen Bühnen für eine Belebung der Innenstadt gesorgt hat, haben wir für Sie in dieser Ausgabe so viele Veranstaltungstipps wie schon lange nicht mehr zusammengetragen. Schließlich bietet die Vorweihnachtszeit jede Menge kulturelle Höhepunkte, die es zu entdecken gilt.

Gleichzeitig wird der Besuch von Veranstaltungen von einer Impfdebatte überschattet, die mittlerweile fast schon groteske Züge annimmt. Vorab sei deshalb an dieser Stelle noch einmal betont, dass es in Deutschland keine Impfpflicht gibt. Wenn sich jemand aus persönlicher Risikoabwägung gegen eine Corona Schutzimpfung entscheidet, gibt das keinem Staat das Recht, diesen aus der Gesellschaft auszugrenzen. Eine derart persönliche Entscheidung, auch wenn sie einem selbst nicht passt, sollten wir als freie Gesellschaft verkraften können. Auch bei einem Bundesligaspieler wie Joshua Kimmich, bei dem die Medien eine Impfung offenbar als Akt der Solidarität sehen. Mit einer Impfung leistet man aber keinen Beitrag zur Solidarität, sondern sorgt in erster Linie für seinen eigenen Schutz. Alleine das sollte schon Motivation genug fürs Impfen sein, wenn man nach einer Corona Infektion einen schweren Verlauf vermeiden will. Nun aber so zu tun, als könne man als Geimpfter niemanden anstecken, ist fast schon fahrlässig. Dazu gab es zu viele Impfdurchbrüche in den letzten Wochen. Ob also die von manchen Veranstaltern, Restaurants, Theatern oder Clubs aus wirtschaftlichen Gründen angewandte 2G-Regel auch aus epidemiologischer Sicht die sinnvollste ist, sei einmal dahingestellt. Aber die Veranstalter werden von der Politik regelrecht dazu gezwungen, die 2G-Regel anzuwenden, auch wenn man damit ungeimpfte Personen vom öffentlichen Leben ausschließt. Dass auch geimpfte und ungeimpfte Menschen ganz normal und verantwortungsbewusst miteinander umgehen können, machen uns andere Länder wie Dänemark aktuell gerade vor.

Winterliche Gefühle beim Lesen der 191. Ausgabe von:

WO! – DAS Wormser Stadtmagazin
wünscht Ihnen

Frank Fischer, Chefredakteur