So liefen die Landtagswahlen und die Bundestagswahl 2021
Das Jahr 2021 stand im Zeichen zweier wichtiger Wahlen. Die Wahl zum 18. Landtag von Rheinland-Pfalz fand am 14. März statt und bestätigte Malu Dreyer als Landeschefin, während in Worms Jens Guth (SPD) zum vierten Mal in Folge als Sieger hervorging und als Wormser Direktkandidat in den Mainzer Landtag einzog. Ein ähnliches Kunststück gelang Jan Metzler bei der Bundestagswahl am 26. September 2021, als sich der CDU-Kandidat für den Wahlkreis 206 zum dritten Mal in Folge das Direktmandat für den Deutschen Bundestag sichern konnte. Dass man jedoch auch als zweiter Sieger noch Karriere machen kann, stellten im Jahr 2021 Stephanie Lohr (CDU) und Dr. David Maier (SPD) unter Beweis.
Seit 2006 ist JENS GUTH im Mainzer Landtag vertreten und auch bei der Landtagswahl 2021 fuhr der Routinier mit 37,4 % einen klaren Sieg ein. Seine unterlegene Kontrahentin, STEPHANIE LOHR (CDU), leistete einen engagierten Wahlkampf und konnte mit 30,3 % ein ordentliches Ergebnis landen, das besser war, als das ihrer Partei in Rheinland-Pfalz (27,7 %). Damit legte Lohr zwar gegenüber der Landtagswahl 2016 um 3,1 % zu, trotzdem erreichte sie aufgrund der geringeren Wahlbeteiligung 541 Stimmen weniger als seinerzeit der heutige Oberbürgermeister Adolf Kessel. Zum Einzug in den Landtag reichte dieses Ergebnis für die auf Listenplatz 26 platzierte Direktkandidatin der CDU leider nicht. Im Endeffekt wurde Stephanie Lohr bereits im Frühjahr, wie auch Monate später Jan Metzler, ein Opfer der Bundespolitik ihrer eigenen Partei. Schließlich waren die Umfragewerte der durch eine interne Maskenaffäre in der Kritik stehenden CDU/CSU seit Anfang 2021 im Sturzflug, auch schon bevor Armin Laschet als Kanzlerkandidat den Karren endgültig gegen die Wand fuhr. Auch JAN METZLER (CDU) gilt in Worms als äußerst beliebt und ist quer durch alle Fraktionen als engagierter Vertreter seines Wahlkreises anerkannt. Trotzdem musste Metzler, der sich in den beiden Wahlen zuvor mehr oder weniger deutlich gegen Marcus Held (SPD) durchsetzen konnte, bei seiner dritten Kandidatur als Vertreter des Wahlkreises 206 ungewöhnlich lange zittern, bis sein Sieg gegen den knapp unterlegenen Kandidaten der SPD, DR. DAVID MAIER, feststand. Zwar erlitt auch Metzler im Strudel des CDU-Wahlfiaskos gewaltige Stimmenverluste, aber seine 32,2 % reichten, um nach einem von gegenseitigem Respekt geprägten Wahlkampf knapp vor Maier zu landen (30,3 %), der wiederum für seinen erfrischenden Wahlkampf nicht belohnt wurde. Sein starkes Ergebnis reichte nicht aus, um über die Landesliste seiner Partei noch in den Bundestag zu gelangen. Dagegen konnte sich Metzler zum dritten Mal das Direktmandat sichern und wird zukünftig, wie seine Parteikollegen, auf der Oppositionsbank Platz nehmen. Seine künftige Arbeit kommentierte Metzler mit dem Slogan „An.Die.Arbeit!“, wird sich doch der Bundestagsabgeordnete, wie bereits in den vergangenen zwei Wahlperioden, erneut in den Ausschuss für Wirtschaft (bisher Wirtschaft und Energie) im Bundestag einbringen. Außerdem ist Metzler stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Digitales und – wie schon seit 2013 – stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Ebenso ist der rheinhessische Politiker aktiv in der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik der CDU/CSU-Fraktion. „Ich übernehme diese Aufgaben sehr gerne und bin dankbar dafür, dass ich in diesen wichtigen Ressorts hier in Berlin mitarbeiten kann“, erklärte Metzler. „So kann ich aktiv mitgestalten, auch schon bevor die Gesetze dann im Bundestag beschlossen werden.“
HAPPY END FÜR DIE ZWEITEN SIEGER
Für David Maier galt am Ende des Wahlabends dasselbe wie für Stephanie Lohr nach der Landtagswahl: „Schade, wenn so jemand nicht belohnt wird…“. Vorerst. Denn die Gerüchte kursierten bereits vor der Landtagswahl und bestätigten sich schon zwei Monate danach: Im Falle einer Niederlage würde Stephanie Lohr die Nachfolge von Hans-Joachim Kosubek, der am 1. November in Ruhestand ging, als Bürgermeisterin der Stadt Worms antreten. Und so kam es dann auch. Auf Vorschlag der CDU-Stadtratsfraktion wurde die ehemalige Ortsvorsteherin von Abenheim am 7. Juli vom Stadtrat zur neuen Bürgermeisterin gewählt. In ihrem Dezernat 2 sind zukünftig die Bereiche „Sicherheit und Ordnung“ und „Gesellschaft und Wirtschaft“ zu finden. Als Bürgermeisterin ist die 38-Jährige die Stellvertreterin des Oberbürgermeisters und hat damit bewiesen, dass man auch als zweiter Sieger noch Karriere machen kann. Auch die Wormser SPD erkannte den Wert ihres unterlegenen Kandidaten und wählte Dr. David Maier schon kurz nach der Bundestagswahl zu ihrem stellvertretenden Parteivorsitzenden. Zwar blieb Maier im Jahr 2021 der Weg nach Berlin verwehrt, aber als Kulturkoordinator und wichtiger Impulsgeber der Stadt wird er schließlich in Worms noch gebraucht.