Teil 109: Das Wormser Problemparkhaus
Seit etlichen Jahren ist diese baufällige Parkhütte am Ludwigsplatz bereits Dauerthema in der Wormser Politik. Ich höre Sie deshalb schon wieder zu Tausenden fragen: „Sagen Sie mal, Herr Bims, was würden Sie denn mit dem Parkhaus am Ludwigsplatz machen?“
Vorab möchte ich eine wichtige Frage klären, die im Zuge der aktuellen städtischen Impfkampagne aufgetaucht ist. Bekanntlich sollen von dieser Impfaktion für Kinder auch die Schausteller des Backfischfestes profitieren. Im Klartext gibt es für eine Impfung einen Gutschein fürs Backfischfest. Da ist in den Sozialen Netzwerken eine berechtigte Frage aufgetaucht: „Ich wäre bereit, mein Kind impfen zu lassen, allerdings mag meine Kleine keine Rummelplätze. Kann man den Backfischfest- Gutschein gegen einen Kinogutschein tauschen?“ Sicher geht das. Allerdings gilt das nur für Hochheimer Bürger, die dem Wormser Kinomogul Patrick Mais ganz fest versprechen, dass sie ihn am 20. März zum Ortsvorsteher wählen. Auch der Schaustellerverband ließ durchblicken, dass man hinsichtlich der Impfgutscheine mit sich reden lässt. So soll es auch möglich sein, gegen die Vorlage von fünf Impfgutscheinen einen SpongeBob Schwammkopf am Losestand zu erhalten. Nicht ein- tauschen kann man die Gutscheine gegen eine Flasche Wein. Denn die Gutscheine sind ja…richtig erkannt…FÜR KINDER!!
VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN FÜR DAS MARODE PARKHAUS
Nachdem wir diese wichtige Frage klären konnten, widmen wir uns dem Problemkind der Wormser Politik, dem baufälligen Parkhaus am Ludwigsplatz. Bevor unser Stadtrat das zweihundertsiebenundvierzigste Gutachten in Auftrag gibt, das wie alle anderen zuvor ergibt, dass die komplette Butze bald in sich zusammenfällt, sollte man sich vielleicht mal Gedanken machen, wie es dort weitergehen soll. Ist ja nicht gerade schön, wenn einem Auto irgendwann der Obelisk durch die Parkhaus- decke auf die Motorhaube knallt. Bei FACEBOOK schlug jemand scherzhaft vor, dass man doch einfach den Ticketzieh-Automaten auf die Beifahrerseite montieren soll, um die weitere Einfuhr von Autos zu er- schweren. Bevor man diesbezüglich teure Umbaumaßnahmen bezahlen muss, würde ich eher vorschlagen, dass man ein paar Klimaaktivisten mobilisiert, die sich vor der Einfahrt mit Sekundenkleber und Bauschaum auf dem Asphalt festkleben. Natürlich habe ich mir aber auch ein paar ernsthafte Gedanken gemacht, wie man die baufällige Hütte anderweitig nutzen könnte, wenn man nicht gerade die humorloseste Lösung wählt: Das Ding einfach mit Beton zuschütten….
1.) Nutzung als Escape Room
Escape Rooms sind hierzulande ungemein populär. Das Escape Game ist ein Spiel, bei dem die Spieler durch das Lösen verschiedener Rätsel innerhalb einer bestimmten Zeit aus einem Raum entkommen müssen, in dem sie eingesperrt sind. Wenn Sie in Worms das Rätsel nicht lösen können, kann es sein – muss aber nicht! – dass sich eine Stütze aus dem Gebälk löst und Sie schnellstmöglich die Flucht aus dem Escape Room (also dem Parkhaus) antreten müssen. Das ist spannend und sorgt für Nervenkitzel. Wichtig wäre lediglich, dass man am Eingang ein Schild anbringt, wie z.B. „Betreten des Escape Rooms auf eigene Verantwortung. Der Veranstalter haftet nicht für herabfallende Teile oder einstürzende Decken sowie daraus resultierende gesundheitliche Schäden.“ Dann ist man zumindest rechtlich auf der sicheren Seite. Und rein marketingtechnisch verursacht so ein Schild sicherlich ein zusätzliches Prickeln bei den Teilnehmern.
2.) Wormser Ludwigsbad und Nibelungen-on-Ice-Bahn
Wie wäre es, wenn man das Parkhaus am Ludwigsplatz einfach aus- höhlt und mit Wasser aufgießt? Dann könnte man dort wunderbar Schlittschuhlaufen, wenn die Fläche im Winter zugefroren ist. Also zumindest teilweise zugefroren, was aber immerhin einen ähnlichen Nervenkitzel wie im Escape Room verursacht. Somit bekäme Worms endlich seine Winter Eisbahn für die Nibelungen Weihnacht und auch diese leidige Diskussion wäre endlich beendet. Im Sommer kann man sich nach einem anstrengenden Einkaufsbummel mit einem Sprung ins kühle Nass ein wenig erfrischen. Auch hier wären keine größeren Umbaumaßnahmen nötig, da man z.B. den Obelisken als Sprung- brett nutzen könnte. Nachteil dieser Lösung: Für die Besucher auf der Außenterrasse des Times Café könnte es mitunter ein wenig nass werden. Deshalb wäre im Ludwigsbad das Springen vom Beckenrand mehr denn je verboten. Und hey Kids, Arschbomben wollen wir dort auch keine sehen….
3.) Die Wormser Unterwelt entdecken
Klar, werden jetzt viele Leser/innen entgegnen, dass man die Wormser Unterwelt eher auf, als unterhalb des Ludwigsplatzes antrifft. Meine Idee zielt aber auf etwas anderes ab, nämlich die tatsächliche Nutzung der Wormser Unterwelt durch die Installation eines ausgeklügelten Rohren-Systems. Wenn beispielsweise der Neuhauser Tunnel mal wie- der überschwemmt ist, könnte man zukünftig direkt von dort bis zum Ludwigsplatz durchtauchen. Speziell zu Backfischfestzeiten sind sogar Tauchgänge bis zur Kisselswiese geplant. Da können Sie dann auch Ihren Impfgutschein einlösen.
In diesem Sinne, lieber Stadtrat, such dir eine der drei vorgeschlagenen Lösungen aus. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, ihr Schnarchnasen!! Mic Drop…
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Dr. Bert Bims