Text: Dennis Dirigo, Stadt Worms. Quelle: Wikipedia, Homepage Stadt Worms.

Am 08. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht, damit endete für Deutschland das Kapitel Zweiter Weltkrieg. Kurz vor Kriegsende erlebten auch die Wormser Bürger den Schrecken des Krieges am eigenen Leib.

Vor 75 Jahren am 21. Februar erreichte ein Fliegerverband der Royal Airforce gegen 20 Uhr das Nibelungenstädtchen. In den folgenden Stunden prasselten insgesamt 1.100 Sprengbomben und 100.000 Brandbomben auf die Stadt nieder. 239 Menschen starben in dem Inferno.
Der Wormser Journalist Willi Ruppert schrieb: „Dumpf und drohend rollen die Formationen heran, näher und näher. Am Südrand der Stadt blitzt das erste Richtungszeichen auf, gleich danach ein zweites. Zischend prasseln die Brandbomben und Kanister auf das Gebiet zwischen Horchheim und der Vorstadt. Unheimlich schnell wälzt sich die Feuerwelle auf die Stadtmitte zu“. Am 21. März folgte ein zweiter und letzter Angriff, bei dem 141 Bürger ihr Leben ließen. 25.000 Wohnungen wurden zerstört, mit der Folge, dass rund 15.000 Wormser an diesen beiden Tagen obdachlos wurden. Die Bergung der Toten konnte erst nach vielen Wochen beendet werden. Neben historischen Monumenten und Sehenswürdigkeiten, darunter die Dreifaltigkeitskirche und der Wormser Dom, wurden bei dem Angriff auch Industrieanlagen (Cornelius Heyl AG, Lederwerke Doerr & Reinhart, städtische Gas- und Elektrizitätswerke) weitgehend zerstört. Worms brauchte Jahrzehnte, bis sich das Stadtbild von den schwerwiegenden Zerstörungen erholte. Bis heute ist die Nibelungenstadt von Zweckbauten geprägt, die errichtet werden mussten, um den Menschen schnellstmöglich ein Dach über dem Kopf zu geben. Das alles ist für viele weit weg und doch dürfen wir nicht vergessen, was zu diesem schrecklichen Szenario führte.

Aus diesem Anlass wird es in diesem Jahr eine ganze Reihe von Gedenkveranstaltungen und -formaten geben.

Beginnen wird die Reihe mit einer Ausstellung unter dem Titel „75 Jahre Stadtzerstörung und Kriegsende in Worms“, die am Montag, 17. Februar, um 17 Uhr im Rathaus (Ratssaal) von Oberbürgermeister Adolf Kessel und mit einem Vortrag von Stadtarchivar Dr. Gerold Bönnen eröffnet wird.
Am Jahrestag des ersten Bombenangriffs, am Freitag, 21. Februar, um 14 Uhr lädt Oberbürgermeister Kessel ein zur traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof. Am selben Tag wird es um 19 Uhr einen ökumenischen Gedenkgottesdienst mit Dekan Harald Storch und Propst Tobias Schäfer geben. Der Gottesdienst beginnt im Dom; um 19.30 Uhr folgen ein ökumenisches Stadtgeläut aller Innenstadtkirchen und ein gemeinsamer Gang zur Dreifaltigkeitskirche, wo der Gottesdienst fortgesetzt wird.
Zwei Tage später, am Sonntag, 23. Februar, soll mit zwei Sondervorstellungen (11 Uhr und 17 Uhr) der „Matineen im Heylshof“ der Stadtzerstörung gedacht werden. Die beiden Veranstaltungen mit Dr. Jörg Koch, Karl-Heinz Deichelmann und Paul Streich stehen unter dem Titel „Bombennacht – Es brennt die Stadt am Strom. Gedichte. Geschichte. Musik.“. Der Eintritt ist frei; kostenlose Zugangskarten sind bei Bücher Bessler, in der Kunsthandlung Steuer und beim Ticket-Service Worms erhältlich. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Im März folgen weitere Veranstaltungen.