Durften anfangs noch Veranstaltungen bis 1.000 Besucher durchgeführt werden, auch Wormatia gegen Elversberg wurde am 07.März vor exakt 885 Zuschauern ausgeführt, ruhte eine Woche später schon der komplette Spielbetrieb in ganz Deutschland. Wie und wann es weitergeht, weiß keiner.

Einige witzelten nach dem Spiel, dass die Wormatia auch weiterhin spielen dürfe, da die Zuschauerzahlen nach dieser Niederlage ohnehin nicht mehr vierstellig werden. Tatsächlich war das Auftaktspiel der Wormatia nach der Winterpause, das Auswärtsspiel eine Woche zuvor bei Eintracht Trier war noch dem Wetter zum Opfer gefallen, gründlich in die Hose gegangen. Unter der Woche hatten sich zu den Langzeitverletzten Reichel, Ihrig, Damaceno und Veleanu noch ein halbes Dutzend weitere angeschlagene Spieler gesellt. Trotz Rumpf-Elf gelang der Wormatia die frühe Führung durch Grimmer (4.), aber die Torfabrik der Liga, die in der Woche zuvor noch Eisbachtal mit 10:1 abgefertigt hatte, schlug schnell zurück (Baier 19.). Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte kam der VfR deutlich besser aus der Kabine, ging durch Torjäger Dahlke (48.) mit 2:1 in Führung und war in den folgenden neun Minuten dem dritten Tor deutlich näher als die Gäste dem Ausgleich. Die spielentscheidende Szene ereignete sich in der 57. Minute, als Winterneuzugang Sandro Loechelt wegen Meckerns die gelb-rote Karte des schwachen Schiedsrichters Mario Schmidt (Daun) sah. Fortan kippte das Spiel und es spielten nur noch die Gäste, die durch Wollbold (65.) und Holzweissig (87.) noch auf die Siegerstraße einbogen. Nach dieser unnötigen Auftaktniederlage sollte eine Woche später die Rehabilitation bei Blau-Weiß Karbach folgen, aber dazu kam es schon nicht mehr. Corona hatte den Spielbetrieb in Deutschland lahmgelegt. Seit 13. März ist es auch an der Alzeyer Straße sehr ruhig geworden, von den Jugendmannschaft en bis zur Oberligamannschaft ruht der Spiel- und Trainingsbetrieb. Die Botschaft von Wormatia Trainer Kristjan Glibos in der Zwangspause lautet: „Jetzt heißt es, in dieser schwierigen Situation als Verein gemeinsam im Team mit unseren Sponsoren, Fans und Mitarbeitern zusammenzuhalten und dann gestärkt wieder herauszukommen. Auch zeigt sie uns, wie schön das Leben und die damit verbundenen Begegnungen miteinander sind. Ich kann nur sagen: Ich merke, wie mir der Fußball fehlt – und da spreche ich bestimmt dem ein oder anderen Wormatia-Fan aus der Seele. Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn in der EWR-Arena der Anpfiff ertönt und wir wieder gemeinsame Fußballfeste feiern können.“ Während die Fußball EM 2020 und die Olympischen Sommerspiele in Tokio bereits um ein Jahr verschoben wurden, sind die Bundesliga und auch die Staffelleiter im Südwesten noch optimistisch, die Saison bis Ende Juni austragen zu können – ein Abbruch der Saison ist aber ebenso realistisch. Sollte dieser Fall eintreten, befürchten die Profivereine Verluste in Höhe von 750 Millionen Euro. Von den Problemen der kleinen Vereine ganz zu schweigen, bei denen die Zuschauereinnahmen einen höheren Anteil am Gesamtumsatz ausmachen. Bekanntlich ist Geduld nicht ihre große Stärke, aber aktuell müssen sich Sportler in aller Welt gedulden, bis sie ihrer Passion wieder nachgehen können.