Nach nur zwei Punkten aus drei Spielen, allesamt gegen Teams vom Tabellenende, gelang der Wormatia zuhause ein eindrucksvoller 4:1-Sieg gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Stuttgarter Kickers. Damit hat sich die Mannschaft von Trainer Steven Jones wieder etwas Luft verschafft vor den Abstiegsrängen, ehe dann ab April acht harte Brocken warten, darunter sechs aus der oberen Tabellenhälfte.

Dabei hätte man es nach dem Auftaktsieg in Pirmasens nach der Winterpause durchaus etwas einfacher haben können, folgten doch anschließend drei Spiele in Folge gegen die drei Letztplatzierten in der Regionalliga Südwest. Aber dann ging bereits die Heimpremiere 2017 gegen TUS Teutonia Watzenborn-Steinberg gründlich in die Hose (1:4) und auch beim Letzten TuS Nöttingen war lange Zeit Sand im Getriebe, weshalb man am Ende froh sein konnte, dass Johannes Ludmann in der 84. Minute noch den 2:2-Ausgleich besorgte. Bei dem munter aufspielenden Tabellenletzten geriet man schon nach einer Minute in Rückstand, den Loechelt (8.) zwar schnell per Freistoß egalisieren konnte. Aber tonangebend waren weitestgehend die Gastgeber, die in der 74. Minute erneut in Führung gingen, bis sich Ludmann ein Herz fasste und einen Freistoßabpraller im Netz der Nöttinger versenkte. Bei Eintracht Trier lief das Spiel andersrum. Diesmal führten die Wormser lange Zeit mit 2:0 durch Tore von Treske (14.) und Stulin (36.), ehe die Trierer stärker wurden und in der 93. Minute sogar noch den Ausgleich schafften – bezeichnenderweise durch einen umstrittenen Foulelfmeter, verwandelt durch den zweifachen Torschützen Alawie. Nach dieser enttäuschenden Ausbeute gegen Kellerkinder kam dem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am 25. März eine besondere Bedeutung zu. Zum einen galt es, einen Hintermann in der Tabelle weiter auf Distanz zu halten. Zum anderen war der Vorsprung vor einem Nichtabstiegsplatz auf gerade mal sechs Punkte geschrumpft, so dass ein Dreier für etwas mehr Ruhe und Sicherheit im weiteren Rundenverlauf sorgen sollte. Demenentsprechend konzentriert gingen die Wormaten die Aufgabe an und setzten die Vorgabe von Trainer Jones nahezu perfekt um, der die Devise ausgab, ein frühes Gegentor zu verhindern. Stattdessen vollendete Ricky Pinheiro den ersten nennenswerten Wormser Angriff in der vierten Minute zum frühen Führungstor des VFR. Danach passierte lange Zeit wenig, da die Wormser abwartend spielten und den Kickers die spielerischen Möglichkeiten fehlten, um das Tor von Mario Miltner ernsthaft in Gefahr zu bringen. Direkt nach der Pause gelang Sandro Loechelt mit einem sehenswerten Freistoßtreffer zum 2:0 die vermeintliche Vorentscheidung, doch schon fünf Minuten später schlugen die Kickers aus nahezu identischer Freistoßposition durch Landeka zurück. Trotzdem hatte man nie das Gefühl, dass das Spiel kippen könnte. Zu sicher stand die Wormser Defensive und da Trainer Jones mit Steffen Straub noch einen echten Joker auf der Bank hatte und mit seiner Einwechslung ein glückliches Händchen bewies, wurde es dann letztendlich ein überzeugender 4:1-Erfolg. Straub, der erst in der Winterpause von Astoria Walldorf zur Wormatia gewechselt ist, löste in der 59. Minute Saiti auf der linken Seite ab und sorgte gleich für mächtig Wirbel in der Offensive. Nachdem er zwei Mal knapp gescheitert war, gelang ihm in der 76. und in der 82. Minute die endgültige Entscheidung, die natürlich entsprechend ausgiebig von den 1.292 Zuschauern gefeiert wurde. Als Wiedergutmachung für die 1:4-Schlappe gegen Teutonia Watzenborn-Steinberg taugte das überzeugende 4:1 gegen die Schwaben allemal. Man ist also gut gerüstet zum Spitzenreiter Waldhof Mannheim gefahren (01. April). Leider fand das Spiel nach Redaktionsschluss statt, wurde aber live im Dritten Programm bei SWR3 übertragen. Bekanntlich hat die Wormatia in den letzten Jahren ein ums andere Mal einen Punkt aus Mannheim entführen können. Wer weiß, vielleicht ist dem VFR das auch diesmal gelungen?

HARTES RESTPROGRAMM FÜR WORMATIA
Wie wichtig der Sieg gegen die Stuttgarter Kickers war, zeigt ein Blick auf den restlichen Spielplan. Ab April folgen Spiele gegen acht Mannschaften, gegen die man in der Hinrunde nur sechs Punkte einfahren konnte. Bei aktuell 38 Punkten (+6) würde das vermutlich zum Klassenerhalt reichen. Allerdings müssen die erforderlichen Punkte erst noch geholt werden, wobei speziell bei den Auswärtsspielen die Trauben ziemlich hoch hängen. In den Heimspielen gegen Elversberg, Homburg, Kassel und Koblenz sollten die beiden noch benötigten Siege jedoch eingefahren werden, um – bei aktuell 8 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz – frühzeitig den Klassenerhalt feiern zu können. Schließlich hat man als Saisonhöhepunkt am 25. Mai noch das Finale des Bitburger-Verbandspokals in Pirmasens gegen den SV Morlautern zu bestreiten. Auch wenn es sicherlich nicht von Nachteil ist, wenn die Mannschaft bis dahin die Spannung aufrecht erhält, würde man es im Lager der Wormatia sicherlich begrüßen, wenn der Klassenerhalt nicht gerade erst am letzten Spieltag gesichert wird. Wenn man in den restlichen Spielen mit einer ähnlich konzentrierten Leistung wie gegen die Stuttgarter Kickers zu Werke geht, sollte dies aber kein Problem sein.