09. März 2020 | Lincoln-Theater Worms:

Eigentlich ist der Montag der Tag, an dem sich die noch junge Theatergruppe „Theater Curiosum“ zum gemeinsamen Proben trifft. Dies geschieht für gewöhnlich ohne Zuschauer. Nicht so an diesem 9. März. Da beschloss man, sich auch Gäste einzuladen ins Curiosinet, wie sie es selbst nannten.

Hinter diesem Namen verbarg sich ein Improvisationstheaterabend, als dessen inoffizieller Schirmherr kein Geringerer als Baron Münchhausen fungierte. Der lachte einem, auf einer Kanonenkugel reitend, von den Plakaten der Veranstaltung entgegen. Die beiden Moderatoren dieser öffentlichen Probe, Andreas Hartmann und Florian Walter, erklärten dem Publikum, dass Münchhausens Hang, es mit der Wahrheit nicht allzu genau zu nehmen, perfekt zu einem Abend passe, bei dem die Fantasie das Drehbuch schreibt. Vorbereitet hatte man diverse Spiele aus dem kleinen Einmaleins des Improvisationstheaters. Dazu gehörte z.B. das sogenannte „Filmcasting“, einem Spiel mit drei Mitspielern (einem Regisseur* in, einem Assistenten*in und einem bewerbenden Schauspieler*in). Das Publikum durfte wiederum einen Film auswählen, zu dem gecastet wurde (u.a. Titanic und Baywatch). Ein weiteres Spiel war das „Gefühlstaxi“, ebenfalls mit drei Mitspielern. Der Witz hierbei, zwei sitzen im Taxi, eine dritte Person mit einer extremen Emotion steigt hinzu. Das Gefühl überträgt sich auf den Fahrer, der schließlich flüchtet, vom Beifahrer ersetzt wird, während wieder eine dritte Person zusteigt usw. Zwischendurch enterte ein hyperaktiver Verschwörungstheoretiker (Jens Kaltschmidt) die Bühne und erklärte, dass die Welt eine Pizza und Amerika der Rand mit Käse sei. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte Leon Herrmann mit seiner Gitarre, sowohl vor Beginn, als auch in der Pause.

Fazit: Zwar zündete nicht jeder Witz an diesem Abend, aber das tat dem Unterhaltungswert keinen Abbruch. Es war zudem ein Vergnügen, dem jungen Theaterensemble zuzuschauen, mit welch großem Vergnügen man sich dem improvisierten Abend hingab.