Es geht langsam voran bei der Wormatia. Während andere Mannschaften bereits ihren kompletten Kader beisammen hatten, fanden sich beim Trainingsauftakt der Wormatia am 20. Juni gerade mal 14 Spieler ein. Wieder einmal wird der Aderlass nach einer verkorksten Saison sehr groß sein und ein um 30 – 40 Prozent geschrumpfter Etat macht die Verhandlungen mit potentiellen neuen Spielern ebenfalls nicht einfacher. Geduld lautet das oberste Gebot in der kommenden Saison…

Immerhin konnte man sich mit Florin Treske die Dienste des Torjägers des SSV Ulm sichern, der in der Vergangenheit regelmäßig getroffen hat und eine echte Verstärkung darstellt. Eine Schlüsselrolle im neuen Team wird auch Sascha Wolfert (SV Elversberg) einnehmen, der im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden dürfte. Von Absteiger SC Pfullendorf kommt Ideal Iberdemaj, auch Ali Özgun soll die Offensive verstärken und kommt mit der Empfehlung von 34 Toren in der letzten Saison – allerdings zwei Klassen tiefer beim VFR Bürstadt. Enis Saiti kommt vom SV Waldhof, Ricardo Antonaci (1. FC Kaiserslautern U19) ist sicherlich eher als Perspektivspieler anzusehen. Ansonsten dürften noch 4-5 Neue kommen, in der letzten Woche waren zeitweise bis zu acht Spieler im Probetraining. Insbesondere in der Abwehr klemmt es noch etwas. Bei Adolf (Fußoperation), Akcam (Schambein-Entzündung) und Wölk (Achillessehnenriss) dürften ärztliche Prognosen über die Heilungschancen mitentscheidend für eine Weiterverpflichtung sein. Dem Vernehmen sind auch die Verhandlungen mit Lucas Oppermann gescheitert, was ein herber Schlag für viele Fans sein dürfte, die in der letzten Saison auf der Suche nach echten Typen in einer austauschbaren Mannschaft nur selten fündig wurden.

Erwartungen zurückschrauben
Da das Ziel lautet, in der Saison 2014/2015 möglichst frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern, sollten alle im Umfeld der Wormatia die Erwartungen etwas zurückschrauben, nachdem man vor der abgelaufenen Saison immerhin ans Tor zur 3. Liga anklopfen wollte. Das einzige, was die Wormser Fans von der neuen Spielzeit erwarten, ist, dass an der Alzeyer Straße wieder ehrlicher Fußball geboten wird, dass wieder gekämpft wird und nicht nach einem Rückstand die Köpfe nach unten gehen. Von Spielern, die sich mit dem Verein identifizieren, anstatt schon nach einer Saison wieder zum nächsten Verein weiterzuwandern, so wie die meisten der aktuell 14 Abgänge. Mit Sascha Eller an der Seitenlinie scheint man den richtigen Mann gefunden zu haben, der eine Mannschaft zu einer Einheit zusammenschweißen kann. Aber nur Ergänzungsspieler, Talente und ein guter Trainer reichen in dieser Klasse nicht aus. Der eine oder andere gestandene Regionalligaspieler sollte schon noch zur Wormatia kommen, damit das Minimalziel Klassenerhalt geschafft wird. In einer Liga, die mit dem 1. FC Saarbrücken, Waldhof Mannheim, Kickers Offenbach oder dem FC Homburg mit ehemaligen Profiklubs nur so gespickt ist, sollte das schon schwer genug werden.

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