Die Beschichtungsarbeiten im Parkhaus am Dom in der Koehlstraße laufen derzeit auf Hochtouren, nach fast fünf Jahren Bauzeit steht die Eröffnung nun unmittelbar bevor. „Nach all den Schwierigkeiten in der Vergangenheit bin ich sehr froh und erleichtert, dass die Arbeiten nun ordnungsgemäß vonstattengehen und wir das Parkhaus, wie zum Ende letzten Jahres anvisiert, im August eröffnen können“, betont Baudezernent Uwe Franz. Sollte dies Fall sein, wäre man sogar etwas früher fertig als der Berliner Flughafen BER, der nach 14 Jahren Bauzeit im Oktober 2020 eröffnen soll.

Im Wormser Stadtrat war das umstrittene Parkhaus in den letzten fünf Jahren Dauerthema. Wohl bei keinem Wormser Bauwerk zuvor wurde der geplante Eröffnungstermin öfters verschoben. Hinzu kam, dass bereits kurz nach Baubeginn 2015 die ursprünglich mit 6,7 Millionen Euro geplanten Kosten durch gravierende Planungsfehler der externen Dienstleister immer höher stiegen. Baudezernent Uwe Franz betonte mehrfach, dass die Bauverwaltung keinerlei Schuld treffe, „da es keinen Handlungsspielraum gegeben hätte“. In der Zwischenzeit sind die Kosten für das Bauwerk auf rund zehn Millionen Euro gestiegen. Dafür befindet man sich nach juristischen Auseinandersetzungen nun in den letzten Zügen, die beim Bau entstandenen Mängel zu beseitigen. Die Untergrundvorbereitungen im Parkhaus am Dom sind vollständig abgeschlossen. Acht von 14 Parkebenen sind inzwischen durch einen zweiten Kugelstrahlgang für die Beschichtung vorbereitet. Ebenfalls acht Ebenen konnten bereits grundiert und vier weitere abgedichtet werden. Von dem insgesamt 343 Stellplätze fassenden und 10.500 Quadratmeter großen Parkhaus sind damit aktuell rund 20 Prozent fertiggestellt. Dies ist das Fazit eines Vor-Ort-Termins mit Baudezernent Uwe Franz, der gezeigt hat, dass die Baumaßnahmen aktuell gut vorangehen. „Als nächster Schritt steht die Fertigstellung der Böden an, danach werden die Piktogramme unter anderem für Behinderten- und Frauenparkplätze aufgetragen“, berichtet der Baudezernent.

Zwei Teams kümmern sich um die Arbeiten im Parkhaus: Eines bereitet die Ebenen für die Beschichtung vor, das zweite trägt diese Beschichtung sowie die finale Nutzschicht auf. Auf etwas mehr als einer Parkebene ist die Nutzschicht schon deutlich zu sehen: Schwarze Felder markieren die 2,80 Meter breiten Parklücken, während eine grüne Bahn den Weg für Fußgänger kennzeichnet. Auch die breiten Auf- beziehungsweise Abfahrtsrampen lassen schon jetzt erahnen, dass das Parkhaus am Dom modernsten Standards entspricht, die für eine gute Befahrbarkeit sorgen. Die Schrankenanlage ist ebenfalls auf dem neuesten Stand. So kann beispielsweise bei Kauf eines Veranstaltungstickets schon direkt ein Parkticket gekauft werden. Nach einer Veranstaltung entfällt damit das Anstehen am Kassenautomaten.

INFO: Das Parkhaus wird auf 14 halbversetzten Ebenen 317 Stellplätze haben. Hinzu kommen zehn Frauen-, elf Eltern-Kind- und 13 Behindertenparkplätze. Außerdem soll es 20 Ladeplätze für Elektroautos geben. Für Aufregung sorgte die Tarifgestaltung, die für Dauerparker eine Preissteigerung von rund 75 Prozent vorsieht, während die Stadt sich selbst als Großkunde einen ordentlichen Rabatt gewährt hat.