15. Juli 2016
Wormser Innenstadt:
„In so hohen Ehren, das ist alles wahr, wohnten sie zusammen bis an das siebte Jahr.“ Mit diesen stolz klingenden Worten begannen für die WO! Mitarbeiter Christine Ziegler und Dennis Dirigo die diesjährigen Nibelungen Festspiele.
Nachdem die Bürgerlesung des Nibelungenliedes bereits im letzten Jahr auf positive Resonanz stieß, beschlossen die Nibelungenfestspiel gGmbH und die KVG, diese Veranstaltung auch in diesem Jahr fortzusetzen. Mit dabei war auch WO! und reihte sich damit ein in eine Liste von Wormser Bürgern aller Coleur, um das Nibelungenlied in die Nibelungenstadt zu tragen und damit den Weg zur Premiere zu ebnen. Wurde im letzten Jahr das erste Drittel des Buches in der Übersetzung von Karl J. Simrock gelesen, war es 2016 an den 27 Lesern gelegen, das zweite Drittel des Buches, in dem es inhaltlich um den Verrat von Kriemhild an Siegfried und deren anschließende Rachepläne geht, zu Gehör zu bringen. Verteilt in der ganzen Innenstadt fanden sich unter den Lesern Lokalpolitiker (Petra Graen) genauso wie Geschäftsleute (Norbert Gros lesend hinter einem Kaufhof Schaufenster), Gastronomen (Albert Humann, Cafe Affenhaus), Winzer (Helmut Kloos), Gästeführer (Heike Schreiber-Wolfsiffer) und eben die beiden WO! Mitarbeiter, die mit inbrünstiger Leidenschaft den Text vor dem Brunnen der Sparkasse intonierten. Begleitet wurde die rund fünfstündige Lesung von Gewandeten, die mit entsprechenden Trommelrhythmen schon von weitem für Aufmerksamkeit sorgten und einen stilechten mittelalterlichen Rahmen bildeten. Nicht wenige Wormser Innenstadtflaneure zeigten sich überrascht, aber auch begeistert ob dieser ungewöhnlichen Veranstaltung. Beim Abschluss am Lutherdenkmal, wo Petra Simon (Leiterin des künstlerischen Betriebsbüros der Nibelungen) las, gesellten sich noch das Duo Wormez sowie die Gruppe Borbetomagus dazu, die das ganze schließlich musikalisch veredelten und für einen runden Abschluss sorgten. Ein gelungener Auftakt zu der Festspiel Premiere 2016.
FAZIT: Wormser lesen für Wormser das Nibelungenlied. Neben erstaunten Gesichtern in der Innenstadt, zu denen auch ein paar Schauspieler des Nibelungen Ensembles gehörten, die einfach nur eine Wurst essen wollten, gab es vor allem viel positive Resonanz.