Das historisches Gebäude in der Gewerbeschulstraße 20 ist für die Musikschule und vhs bis auf weiteres nicht nutzbar. Nach einem Wasserschaden zeigte die freigelegte Decke offenbart Brandschutzmängel. Die Kita der AWO, im neuerem Seitentrakt des Gebäudes, kann Betrieb mit Einschränkungen weiterführen /
Nach einem Wasserschaden im Untergeschoss des Schulgebäudes in der Gewerbeschulstraße 20, in dem die Lucie-Kölsch-Musikschule, eine Außenstelle der vhs und in einem neueren, seitlichen Gebäudeteil eine AWO-Kindertagesstätte untergebracht sind, kam bei der anschließenden Öffnung der Decke zur Begutachtung des Wasserschadens zu Ostern die Ernüchterung. Das vorgefundene Baumaterial aus alten Zeiten veranlasste die Verantwortlichen des Gebäudebewirtschaftungsbetriebes, den Unterrichtsbetrieb in dem denkmalgeschützten Gebäude (Baujahr 1884) wegen brandschutzrechtlicher Bedenken und aus Sicherheitsgründen sofort einzuschränken. Dass dies berechtigt war, bestätigt ein erstes Gutachten, das vom GBB unmittelbar nach der Ortsbegehung in Auftrag gegeben wurde, nun vorliegt und umfangreiche brandschutztechnische Mängel beschreibt, die eine Auslagerung der Musikschule und Teile der vhs unumgänglich machen.
Die vhs nutzt fünf Räume im Gebäude für die Tonwerkstatt und die beiden Holzwerkräume sowie das Mal- und Musikatelier. Für zumindest vier Fachräume muss die vhs nun eine Ausweichmöglichkeit finden. Die Musikschule steht vor weitaus größeren Problemen. Sie belegt insgesamt 25 Räume für die Verwaltung und den Unterricht. Insgesamt 39 Lehrkräfte unterrichten in 364 Unterrichtsstunden pro Woche etwa 650 Schülerinnen und Schüler unterschiedlichen Alters in verschiedenen musikalischen Richtungen. „Die Musikschule kann bis auf weiteres keinen Raum mehr aufgrund der Brandschutzmängel im Bestandsgebäude nutzen“, zeigt sich Bildungsdezernent Waldemar Herder betroffen über die Hiobsbotschaft der Baufachleute.
„Unsere Musikschule bemüht sich zur Aufrechterhaltung des Unterrichts nun vorrangig um Ersatzräume in den nahegelegenen Schulgebäuden. Aufgrund der Osterferien waren nicht alle Schulleitungen zu erreichen, so dass in den ersten beiden Schulwochen Unterrichtsausfälle leider unvermeidlich sein werden. Die Musikschule wird die Eltern bis Ende der Woche über den Unterrichtsausfall telefonisch und über die Internetseite der Musikschule informieren“, hofft Herder auf die Unterstützung seitens der Schulen und auf das Verständnis der Eltern.
Letztlich handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme im Interesse der Kinder, die die Musikschule besuchen, und auch der Kursteilnehmenden der Volkshochschule. Vorrübergehend könne der Unterricht sicher auch zumutbar in Klassensälen angeboten werden. Die Qualität des Unterrichts ändere sich durch einen anderen Ort nicht, betont der Bildungsdezernent.
Währenddessen prüft der Gebäudebewirtschaftungsbetrieb, welche Maßnahmen zur Gewährleistung des Brandschutzes auf schnellstem Wege umgesetzt werden können, damit zumindest ein Teil des Unterrichtsgeschehens wieder im angestammten Gebäude stattfinden kann. Eine Brandschutzsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes wird allerdings auch bauliche Maßnahmen erfordern, die noch konkret zu ermitteln und mit der Denkmalschutzbehörde sowie den Verantwortlichen abzustimmen sind. „Sobald uns entsprechende Ergebnisse vorliegen, werden wir darüber informieren“, versichert Waldemar Herder.
„Wir hoffen sehr, dass uns die Schülerinnen und Schüler unserer Musikschule weiterhin treu bleiben und es im kommenden Schuljahr dennoch neue Anmeldungen geben wird, auch wenn der für den 25.05.2019 geplante Tag der offenen Tür in diesem Jahr nun leider nicht stattfinden kann“, erklärt Musikschulleiter Wolfgang Neidhöfer.
Für die Kita im Seitentrakt des später entstandenen Anbaus (Baujahr 1902) kann der laufende Betrieb eingeschränkt aufrechterhalten werden. Ein Großteil der Räumlichkeiten ist von den Maßnahmen nicht betroffen. Weitergehende Gespräche der städtischen Baufachleute mit dem Kita-Träger sind geplant.