Hallo liebe Leser,
normalerweise ist der Januar ein Monat, in dem alles noch Winterschlaf hält. Man ist noch nicht richtig angekommen im neuen Jahr, die Vorsätze sind alle noch fest vor Augen, die Fitness-Studios vermelden Rekordzahlen und die Tabakindustrie atmet erst wieder auf, wenn die Faschingssaison beginnt und der ganze Blödsinn, den man sich vorgenommen hat, endlich ein Ende nimmt.
In Worms hingegen war es alles andere als ruhig. Eine Meldung machte direkt Anfang des Jahres eine riesige Welle: Das Eichbaum-Stammhaus erhält endlich wieder einen neuen Pächter und steht nicht länger leer. Alles gut, könnte man meinen, doch der Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten, denn der neue Betreiber, der eine Art Beachbar namens „Mauritius“ eröffnen möchte, verplapperte sich doch in der Zeitung und gab eine Zielgruppe von 18-40 Jahren für sein Lokal an. Auf Facebook war dann von wilden Protestbekundungen von Menschen über 40 zu lesen, die sich schworen, niemals den Laden betreten zu wollen. Unfassbar! Es gibt Leute, die für junge Wormser etwas auf die Beine stellen wollen. Wie kann man denn nur?! Scheinbar wurde auch das Wort „Zielgruppe“ in der Schule nicht so ganz erklärt…
Selbst im Wormser Kulturzentrum werden langsam aber sicher anständige Acts gebucht. BAP und der (na gut, vielleicht ehemalige) Weltstar Anastacia waren da oder kommen noch. Und auch hier lässt der Shitstorm nicht lange auf sich warten. BAP sei zu alt, Anastacia nicht mehr aktuell. Wen sollen die denn bitteschön holen?! Madonna? Helene Fischer? Die Red Hot Chili Peppers? Ich bin weiß Gott kein Fan von der Wormser Bookingpolitik, ich sag nur „Huhu“ und „Staubkind“ (Wer?!), aber wir haben nur 1.200 Plätze und müssen halt das nehmen, was verfügbar oder gerade aus dem Dschungelcamp geflogen ist.
Apropos Dschungelcamp, dieses Jahr kannte ich mit Markus Majowski einen Teilnehmer persönlich und hatte einfach nur noch Mitleid. Diese schreckliche Sendung hat ja noch weniger Niveau als meine Kolumne hier (Und das ist echt schwer!). Allerdings gefiel mir der Gedanke, das Gleiche mit den örtlichen C bis F-Promis im Wormser Wäldchen zu machen. Ehrlich gesagt, gefällt mir der Gedanke, alle Lokalpolitiker 14 Tage in den Wald zu entlassen und ihnen beim Käfer futtern zuzuschauen. Wer finanziert mir die Sendung? Ich moderiere!
Kurz vor Schluss muss ich jetzt noch einen Befehl des Chefredakteurs umsetzen und hier noch ein Gedicht abliefern. Es ist ja schließlich Fastnacht. Ich habe jetzt mal ganz tief gewühlt und diesen literarischen Klassiker hervorgeholt:
„Rosen sind rot, gelb ist die Biene.
Ich kann nicht dichten, Waschmaschine.“
Bis nächsten Monat!
Jim Walker jr.