Liebe Leser,
das Jahr 2018 ist nun endlich passé und 2019, ein Jahr in dem keine Fußball-WM/EM, keine Olympischen Spiele und auch sonst kein Blödsinn stattfindet, kommt herbeigerauscht.
2018 war für mich persönlich kein besonders schönes Jahr. Wie viele hier lesen konnten, ist meine Mama gestorben und ich lag ein paar Tage im Hersfelder Krankenhaus wegen eines Nierensteins. Naja, Show must go on. Immerhin bin ich dann doch irgendwie fast Bürgermeister von Worms geworden und ich hab Terence Hill getroffen, quasi ein Weltkulturerbe. Eine Geschichte, die ich bestimmt noch in 1000 Jahren bei Amazons Alexa abgerufen werden kann. „Alexa, wo ist die Terence Hill Brücke?“
Ein bisschen was aus dem Monat Dezember muss ich dann trotzdem noch loswerden. Weihnachten. Ich hasse es. Also nicht das Fest an sich, sondern der ganze Klamauk, der drumherum gemacht wird. Lebkuchen im September, vollgestopfte Straßen, viel zu lange Schlangen in der Post, Schneehistorie und Helene-Fischer-Trennungen, um das Weihnachtsalbum zu promoten. Furchtbar! Einzig den Song „Last Christmas“ mag ich, wahrscheinlich aus sadistischen Gründen. Ich finde es ja gut, wenn die Innenstadt mal richtig schön voll ist, aber überall sind nur Rentner, die ständig stehenbleiben und „Ach, wie schää“ rufen und nicht einparken können. Komischerweise sieht man die das ganze Jahr nicht, aber Weihnachten kommen sie aus ihren Vorstadthäusern hervorgekrochen. Immerhin, ich war dieses Jahr nur zwei Mal auf dem Weihnachtsmarkt. Einmal, weil die Kim unbedingt eine Waffel wollte und einmal für den guten Zweck, um Glühwein auszuschenken. Mich nervt das alles nur noch. Wenn man sich morgens um 10:30 Uhr betrinken will, soll man in den Penny gehen und anschließend hinter den Bahnhof. Dafür braucht man nicht das Alibi „Es ist doch Weihnachtsmarkt!“ als Mantra.
Weihnachtsfeiern sind auch so ein Unding. Die laufen eh immer gleich ab und sind nur langweilig. Komisches Bratenessen, keiner redet mit keinem – also wird getrunken. Total besoffen spricht man die nette Kollegin an, die dummerweise mit dem Chef liiert ist. Es kommt zum Streit, das Weizenbierglas landet an der Schläfe vom Chef und zack braucht man schon wieder einen neuen Job. Selbst das WO! macht keine Weihnachtsfeiern mehr, weil sie einfach immer eskalieren…
Wisst ihr was? Das einzig schöne Event an Weihnachten war meine Nikolausperformance in einem Kindergarten. Das darf ich jedes Jahr machen und freue mich drauf. Warum? Weil die kleinen Knirpse noch einen Glauben haben, noch mit Freude etwas feiern und die Magie von Weihnachten spüren. Komischerweise trinken die keinen Glühwein oder prügeln sich um die besten Black Friday Angebote.
Wir sehen uns 2019 wieder.
Good Buy!
Jim Walker Jr.