Liebe Leser,

der Beruf des Schauspielers bringt es mit sich, dass man sich viel in diesen großen Bauten bewegt, die sich „Theater“ nennen. Auch diesen Sommer bewege ich mich in so einem Raum, allerdings Open Air und verhältnismäßig groß. Ungefähr wie ein Fußballfeld. Auch schön.

Bevor so eine Produktion auf die Bühne kommt, steht man davor und fragt sich, wie das denn alles funktionieren soll? Aber wie sagt der Theatermacher Henslowe in der Bühnenadaption von „Shakespeare in Love“: „Am Ende klappt es immer, es ist ein Mysterium.“

Auch in Worms gibt es derzeit ein großes Theater vor dem Dom. Die Inszenierung mag schwierig und umstritten sein, aber immerhin mutig. Man hat etwas riskiert.

Überhaupt nicht mutig ist die neue Koalition im Wormser Stadtrat, die bleibt nämlich die alte. Warum nicht? Eine Große Koalition aus SPD und CDU, klappt ja auch auf Bundesebene bestens, ohne jegliche Verluste für beide Parteien. (Zwischenfrage: Ist AKK jetzt wirklich Verteidigungsministerin und von der Leyen Kommissionspräsidentin der EU? Crazy!) Angeblich haben diese „Altparteien“ auch einen Worms-Plan. Wieso impliziert mir das sofort, dass man wohl die letzten 16 Jahre keinen Plan hatte (oder vielleicht sogar den selben)?

Es hätte auch zu anderen Koalitionen kommen können. CDU/Grüne/ FWG oder SPD/Grüne/FWG wäre möglich gewesen und wurde auch versucht. Aber dann hätte man sich vielleicht auf Veränderungen einstellen müssen und Veränderungen tun ja leider immer ein bisschen weh. In den letzten Tagen mehrten sich dann die Meldungen, in der sich alle Parteien gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben haben. Vor allem die Grünen haben einiges abbekommen. In einem Kommentar der WZ wurde auch meine Wenigkeit als ein möglicher Grund des Scheiterns benutzt. Scheinbar gelte ich als Rebell, der „unberechenbar“ erscheint. Wenn in diesem Fall „unberechenbar“ bedeutet, sich nicht alles gefallen zu lassen und eine eigene Meinung zu haben, so fasse ich das durchaus als Lob auf.

Insgesamt ein großes Mysterium, Theater eben.

See you next month.
Jim Walker Jr.