Am 1. Juli 2019 fand ein historischer Wechsel im Wormser Rathaus statt. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Promis bei der Premiere der Nibelungen-Festspiele in diesem Jahr am roten Teppich nicht von Michael Kissel, sondern Adolf Kessel begrüßt werden.

Worms ist im Nibelungen-Fieber und das nicht nur wegen der tropischen Hitze um diese Jahreszeit. Vom 12. bis 28. Juli 2019 finden zum mittlerweile achtzehnten Mal die Nibelungen Festspiele in Worms statt und alle Vorstellungen sind bereits ausverkauft. In diesem Jahr wird das neue Stück „Überwältigung“ von Thomas Melle gezeigt, inszeniert von der Regisseurin Lilja Rupprecht. Beide standen uns für ein Interview zur Verfügung. War es im Vorjahr Jürgen Prochnow als König Etzel, der die Massen anlockte, so wird in diesem Jahr Weltstar Klaus Maria Brandauer in der Rolle des Hagen zu sehen sein. Neben einem zehnköpfigen Schauspielensemble werden sieben Musiker und Sänger sowie ein Sprechchor auf der Freilichtbühne vor dem Nordportal des Wormser Doms hoffentlich für „Überwältigung“ sorgen. Denn nicht nur die Vorfreude, sondern auch die Erwartungen sind groß, nachdem „Siegfrieds Erben“ im letzten Jahr bei Publikum und Kritik gleichermaßen positiv ankam. Diesmal sind bereits drei Wochen vor der Premiere alle 15 Vorstellungen ausverkauft. Letzte Chance: Wer sich ca. 2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn am Kartenschalter vor dem Heylshof einfindet, kann in letzter Minute eventuell noch eine zurückgegebene oder nicht abgeholte Karte ergattern. Die letzten Informationen zu dem neuen Stück „Überwältigung“ und dem sehenswerten Kulturprogramm finden Sie natürlich in unserer aktuellen Ausgabe.

Während sich die beiden großen Volksparteien, CDU und SPD, auf Bundesebene gerade selbst zerstören, fand in Worms am 1. Juli ein nicht gerade unbedeutender Wechsel statt. Auf den langjährigen Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) folgte Adolf Kessel (CDU). Während Kissel an seine 16 Dienstjahre gerne noch eine dritte Amtszeit angehängt hätte, aber von den Wählern ziemlich unsanft ausgebremst wurde, sagt man Kessel nach, dass er „eigentlich“ gar kein OB mehr werden wollte. Das Votum der Wähler war aber ziemlich eindeutig, die wollten einen neuen Mann im Wormser Rathaus sehen. Somit regiert zum ersten Mal seit 32 Jahren mal wieder ein Oberbürgermeister, der aus den Reihen der CDU kommt und mit großen Vorschusslorbeeren der Wähler ans Werk geht. Wohlwissend, dass auch er nicht zaubern kann, wünschen wir Adolf Kessel alles Gute und ein glückliches Händchen als neuer Oberbürgermeister der Stadt Worms. Kleiner Trost: 2027 ist ja schon bald…

Viel Lust auf Kultur beim Lesen der 163. Ausgabe von:
WO! – DAS Wormser Stadtmagazin

wünscht Ihnen
Frank Fischer | Chefredakteur