Justizminister Herbert Mertin kündigt eine Kampagne in Rheinland-Pfalz zur Gesetzesänderung gegen „Upskirting“ an. Die Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz finden die Initiative zu dem Akt des „Heimlich unter den Rock“-Fotografierens notwendig und befürworten die Kampagne.
„We fought the law and… WE WON. Upskirting will be a sexual offence.“ (Übersetzt: Wir haben gegen das Gesetz gekämpft und… WIR HABEN GEWONNEN. Upskirting wird ein Sexualdelikt sein.) – das schreibt die junge Britin Gina Martin am 16. Januar 2019 auf Twitter nach ihrer erfolgreichen Kampagne gegen „Upskirting“. Einen Erfolg, den sich auch viele Frauen in Deutschland wünschen.
Upskirting beschreibt eine Handlung, bei der überwiegend Frauen unbefugt unter den Rock oder das Kleid fotografiert werden. Eine Tat, die in Deutschland bis jetzt nicht hinreichend vom Gesetz abgedeckt ist: Strafbar ist es erst, wenn die Fotos veröffentlicht werden. Außerdem gilt das Verbot der Aufnahmen nur für geschlossene oder private Räume. Im öffentlichen Raum haben Frauen und Mädchen bislang keine rechtliche Handhabe. Das soll sich jetzt ändern: Der Justizminister Herbert Mertin kündigt hierzu einen Entschließungsantrag im Bundesrat an, der die Gesetzeslage ändern soll. Auch weitere Bundesländer sprechen sich für eine Rechtsänderung aus, um die Gesetzeslücken zu schließen. Frauen und Mädchen sollten sich im öffentlichen Raum „frei bewegen und selbstbestimmt kleiden können“. Der Kampf gegen Upskirting bekommt einen neuen Aufwind. Es gibt bereits Petitionen, die den neuen Rechtsbeschluss befürworten und Kampagnen, die auf das Thema aufmerksam machen. Auch die Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz unterstützen die Initiative. „Viele Frauen können sich durch den häufig fehlenden Straftatbestand nicht an die Polizei wenden“, sagt Sabine Wollstädter vom Frauennotruf Mainz. „Die Übergriffe sind eine Form sexualisierter Gewalt, die bei den Betroffenen Spuren hinterlassen. Sie fühlen sich abgewertet, benutzt und beschämt. Upskirting muss strafbar sein.“
V.i.S.d.P: Sabine Wollstädter