Die Fans der Wormatia mussten in den letzten beiden Jahren sehr leidensfähig sein. In dieser Saison ist alles anders. Jetzt steht ein Team auf dem Platz, das Gras frisst, wo jeder für den anderen kämpft und wo zu all dem Einsatz und der Leidenschaft noch eine gehörige Portion Spielfreude gekommen ist. Und deshalb macht es hoffentlich schon bald immer mehr Wormsern Spaß, dieser Mannschaft zuzusehen.
Die Wormser sind schon manchmal komisch. Als die Wormatia am 8. Spieltag mit 5:1 gegen den FC Homburg gewonnen hat, da waren 1.300 Zuschauer da und die meisten davon sind hellauf begeistert nach Hause gegangen. Danach reiste die junge Truppe von Sascha Eller zum Vorjahreszweiten SC Freiburg und gewann ebenfalls (3:1). Beste Voraussetzungen also für das kommende Heimspiel gegen Astoria Walldorf, bester Aufsteiger der laufenden Saison und dank Hauptsponsor SAP ein weiterer schlafender Riese. Zudem hatte Walldorf kurz zuvor beim 1. FC Kaiserslautern II überraschend mit 3:0 gewonnen. Der Fünfte gegen den Siebten, ein interessantes Duell zweier Verfolger also, das die Wormatia übrigens nach einem wahren Festival an Torchancen „nur“ mit 2:0 gewonnen hat. Und wie viele Zuschauer waren da? 1.100. Die Mannschaft gewinnt, spielt begeisternden Fußball, aber in Worms kommen in der Folge anstatt mehr plötzlich 200 Zuschauer weniger. Das soll ein Mensch verstehen. Was also tun? Die blutjunge Wormatia-Truppe macht einfach das, was sie schon seit Saisonbeginn tut und wirft weiterhin 100% Einsatz in die Waagschale. Getreu dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“ ist das die beste Überzeugungsarbeit. Und irgendwann hat sich auch bis zum letzten Wormser rumgesprochen, dass endlich das alte Wormatia-Gefühl wieder da ist. Das war vor nicht einmal fünf Monaten, als eine gesichtslose Söldner-Truppe über den Rasen geschlichen ist, noch ganz anders. Jetzt stehen „Wormser Buwe“ auf dem Platz und Fans und Mannschaft bilden endlich wieder eine Einheit. Das ist das wirklich Großartige an dem Höhenflug der Wormatia. „Wir für euch – ihr für uns!“ so lautet das von Benni Himmel ausgegebene Motto.
Hier sind die kommenden vier Heimspiele der Wormatia bis zur Winterpause. Falls Sie am Wochenende nichts vor haben und mal wieder herzerfrischenden Fußball sehen wollen:
FR, 03.10.14 / 14 Uhr: KSV Baunatal
SA, 18.10.14 / 14 Uhr: FC Nöttingen
SA, 01.11.14 / 14 Uhr: SV Waldhof Mannheim
SA, 29.11.14 / 14 Uhr: SV Eintracht Trier
Hinweis: Das Spitzenspiel der Regionalliga Südwest zwischen Kickers Offenbach und Wormatia Worms am Dienstag, den 2. Dezember 2014, wird ab 20.15 Uhr live im TV bei SPORT 1 übertragen.