So lief das Jahr 2021 für Wormatia Worms

Mit nur einer Niederlage, drei Unentschieden, aber 14 Siegen aus 18 Spielen geht Wormatia Worms als souveräner Tabellenführer der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar (Gruppe Süd) in die Winterpause. Dementsprechend fällt das bisherige Fazit für die Saison 2021/2022 überwiegend positiv aus.

Die Höhepunkte der bisherigen Saison waren zweifellos die beiden Spiele gegen den Zweitplatzierten FC Arminia Ludwigshafen, bei denen insgesamt zwölf Tore fielen. Gegen den bis dato stärksten Gegner in der Südgruppe kam Wormatia Worms in der EWR Arena nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus, um dann zwei Wochen später in Ludwigshafen einen spektakulären 4:2-Auswärtssieg zu feiern. Auch der FC Hertha Wiesbach, der dem VfR am 1. Spieltag eine bittere 0:1-Heimniederlage beifügte, erwies sich als überraschend starker Gegner und steht nicht zu Unrecht aktuell auf Platz 3. Zwar gelang der Wormatia im Rückspiel beim 2:1 in Wiesbach die Revanche, die allerdings in der Schlussphase auf Messers Schneide stand. Das aus Fan Sicht sicherlich attraktivste Spiel war der 7:0-Sieg am 8. Spieltag im Heimderby gegen die TSG Pfeddersheim vor 1.600 Zuschauern, bei dem sich die Wormatia regelrecht in einen Rausch spielte. Für beide Teams zeigte dieses Spiel Signalwirkung: Während der Wormatia danach in der Liga sechs Siege in Folge gelangen, erzielte die TSG seitdem keinen einzigen Dreier mehr. Als unbequeme Gegner entpuppten sich der SV Eppelborn und die TuS Mechtersheim, die in ihren Heimspielen gegen die Wormatia einen Punkt ergattern konnten (jeweils 1:1). Vor heimischem Anhang glückten dem VfR zwar zwei Siege gegen Eppelborn (2:0) und Mechtersheim (2:1), die allerdings beide unter dem Prädikat „Arbeitssiege“ verbucht werden mussten. Von den 14 erzielten Siegen, erfolgten 12 mit mindestens zwei Toren Unterschied. Die Dominanz der Mannschaft von Trainer Kristjan Glibo zeigt sich auch an dem starken Torverhältnis von 54:13. Wirklich ärgerlich war im abgelaufenen Halbjahr lediglich das unglückliche Pokalausscheiden beim FV Dudenhofen. Zum einen, was die Entstehung der 2:3-Niederlage nach einer frühen 2:0-Führung angeht, zum anderen, weil der große Favorit 1. FC Kaiserslautern bereits frühzeitig an TuS Mechtersheim (1:2) gescheitert war. Immerhin kann sich die Wormatia nun voll und ganz auf den Aufstiegskampf konzentrieren.

Die Spieler im Leistungscheck

Gemessen daran, dass man vor der Saison mit Jan Dahlke den Toptorjäger der Liga verloren hat und mit SANDRO LOECHELT, FATIH KÖKSAL, LUCA GRACIOTTI, GEOVANE HENRIQUE OLIVEIRA DAMACENO oder Neuzugang MARTIN RÖSER fünf potentielle Leistungsträger verletzungsbedingt nur selten zum Einsatz kamen, ist die Leistung der Mannschaft im bisherigen Rundenverlauf umso höher zu bewerten. Dementsprechend waren es andere Spieler, die sich in den Vordergrund spielten. Zum Beispiel Neuzugang LUIS KIEFER, der vor der Saison nach zwei langwierigen Kreuzbandrissen vom FK Pirmasens zur Wormatia gewechselt war, um dort einen Neuanfang zu wagen. Eigentlich als Flügelstürmer verpflichtet hat sich der 22-Jährige im Rundenverlauf zum Mittelstürmer gemausert und ist mit 12 Treffern aktuell der beste Torschütze des VfR. Die zweite positive Überraschung der Saison ist GIBRIEL DARKAOUI, der im letzten Winter zur Wormatia gestoßen war und aufgrund des Saisonabbruchs keinen einzigen Einsatz bestreiten konnte. Der vom SV Elversberg II verpflichtetet offensive Mittelfeldspieler konnte sich nach wenigen Spieltagen einen Stammplatz erkämpfen und belegt mit sechs Treffern den dritten Platz der internen Torjägerliste. Vor ihm liegt außer KIEFER nur noch NOEL EICHINGER (9 Tore), der in seinem zweiten Jahr bei der Wormatia regelrecht aufblüht und sich einen Stammplatz im Sturm erobert hat. Ebenso wie Linksaußen SIMON JOACHIMS (5 Tore), der in seinem dritten Jahr bei der Wormatia nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken ist und bis dato eine ganz starke Saison spielt. Zusammen haben diese vier Offensivakteure 32 der bisher 54 erzielten Tore geschossen und somit den Abgang von Toptorjäger Dahlke ein wenig vergessen gemacht. Dazu kommt eine starke Defensive um die beiden zuverlässigen Innenverteidiger TEVIN IHRIG und JEAN-YVES M’VOTO, die in 18 Spielen erst 13 Gegentore zugelassen hat. Der groß gewachsene M‘VOTO hat zudem mit drei Saisontoren seine Torgefährlichkeit speziell bei Standards unter Beweis gestellt. Torhüter RICO CYMER gehört sicherlich zu den besten der Oberliga und war in den meisten Spielen fast ein wenig unterfordert. Wenn er gebraucht wurde, war er aber stets da. Dazu kommt Rechtsverteidiger LENNART GRIMMER, der bei allen Saisonspielen in der Stammelf auflief und hierbei vier Tore erzielte. Auf der linken Abwehrseite konnte sich Neuzugang MARK KNÄBLEIN (vom SV Sandhausen II) einen Stammplatz erkämpfen und stand ebenso bei allen 18 Partien auf dem Platz. Im Mittelfeld waren es vor allem die beiden Dauerbrenner JANNIK MARX (17 Spiele / 3 Tore) und ADRIAN KIRESKI (16 Spiele / 2 Tore), die Akzente setzten.

Wie geht’s nun weiter?

Nachdem die Saison in der Südgruppe der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar nach dem 20. Spieltag vorzeitig unterbrochen wurde, sind die ausgefallenen Spieltage noch vor dem Beginn der Meisterrunde auszutragen. Da auch die beiden vorherigen Spiele Corona zum Opfer fielen, hat Wormatia Worms sogar noch vier Nachholspiele zu absolvieren. Los geht es am 23.02.22 um 19 Uhr mit dem Derby bei der TSG Pfeddersheim. An den nachfolgenden beiden Wochenenden werden dann die komplett ausgefallenen Spieltage 21 (bei FSV Jägersburg) und 22 (gegen FV Diefflen) nachgeholt. Den Abschluss macht mittwochs am 09.03.22 die Nachholpartie gegen Dudenhofen. Ob es allerdings tatsächlich zu dem angegeben Zeitpunkt weitergeht, hängt von der weiteren Entwicklung der Corona Pandemie ab. Geplant ist, dass die Oberliga-Meisterrunde offiziell am 19. März 2022 beginnen soll, d.h. die sechs besten Teams aus dem Süden treffen auf die ersten Sechs aus dem Norden und messen sich dort an 12 Spieltagen in Hin- und Rückspiel. Anschließend steigt der Erstplatzierte auf, der Zweite kommt in die Relegationsrunde mit den Vizemeistern aus Baden-Württemberg und Hessen. Nach den Erfahrungen aus der Vorsaison, als die Wormatia nach der nach neun Spieltagen abgebrochenen Saison als souveräner Tabellenführer nicht aufsteigen durfte, lohnt sich ein Blick auf die aktuellen Aufstiegsregelungen. Die Regionalliga nimmt Aufsteiger aus der Oberliga auf, wenn dort 75% der Mannschaften mindestens 50% der insgesamt 34 Saisonspiele absolviert haben. Das ist aktuell bereits der Fall. Allerdings gibt es für die Oberliga noch den Passus, dass die Saison nur gewertet wird, wenn die Vorrunde, also die 22 Spieltage im Norden und Süden, komplett absolviert wurde. Dieser Passus dürfte sich allerdings nur auf die Abstiegsregelung beziehen, da die Aufstiegsregelung – wie oben beschrieben – mit der Regionalliga abgestimmt ist. Aber natürlich wünscht sich jeder Fußballfan, dass die Saison zu Ende gespielt und der Aufsteiger auf sportlichem Wege ermittelt wird.

Aktuelle Infos finden Sie auf: www.wormatia.de