Was ist das gerade nur für eine Welt? Was für eine Zeit? Noch nie haben Zukunftsfragen, wie es mit dem eigenen Leben, der Gesellschaft oder auch der Wirtschaft weitergeht, eine so große Rolle gespielt wie heute. Trotzdem wirken alle diese Fragen in diesem Sommer recht skurril und Antworten gibt es ja schließlich auch keine.

Liebe Leser,
der Sommer ist schön. Man kann in Biergärten, in Restaurants, an den Rhein und sogar Urlaub im In- und Ausland ist wieder möglich. Der Mensch hat seinen Lebensstandard zurück. Auf der anderen Seite: L E E R E . In Heidelberg wird die Halle 02 keine Kulturveranstaltungen mehr durchführen. Der 7er Club in Mannheim macht ein Crowdfunding. Und hier? Die Eventfirmen, die Kneipen und Clubs wissen nicht, wie lange sie noch können. Gibt es in einem Jahr noch ein Lincoln-Theater? Eine Funzel? Ein BBs, einen Schwarzen Bär oder gar einen Irish Pub? Ungewiss. Nicht nur Corona schlägt unbarmherzig zu. Hinzu kommen neue Bestimmungen und Richtlinien, die zu weiteren Umsatzausfällen und teilweise zu Verzögerungen eines Re-Openings führen. Versicherungen und Banken, die sich verweigern statt zu helfen und am Schluss natürlich verunsicherte Gäste. Insgesamt eine einzige Machtlosigkeit.

Aber es gibt sie noch. Die Hoffnung. Ein gut besuchtes WOpen Air Kino, einen Kultursommer in Pfeddersheim, eine Veranstaltungsreihe in der Tanzschule Prinz-Carl und und und… Hierunter fallen auch Formate, die sicherlich das Potential haben, sich auch in einer Zeit ohne Virus und Mindestabstand durchzusetzen. Für die kulturelle Vielfalt der Stadt wäre das wünschenswert.

Ansonsten resigniere ich mittlerweile. Das Prinzip des am lautesten Schreien und des besseren Lobbyieren nervt mich gewaltig. Es sind alle in Not. Nicht nur die einen. Gleichzeitig scheint schon wieder ein Stellungskrieg zu toben, nach dem Motto „Bitte, bitte beachtet mich“. Ladies and Gentleman, die Wahlkämpfe der nächsten Zeit haben schon längst begonnen, auch ohne uns.

See you next month.
Jim Walker Jr.