Hallo liebe Leser,
Es ist Dezember. Weihnachten. Und die letzte WO! Ausgabe für das Jahr 2016 erscheint.
Ehrlich gesagt, ist das schon meine zweite Kolumne, die ich nun für dieses großartige Heft anfertigen darf. Die erste Version war so sehr daneben und so voller Geschwafel und blabla, dass ich es mir selbst und Ihnen erst recht nicht zumuten möchte. Da ich auch nie in Hamburg gelebt habe, fällt der Strohhalm vom wilden freien Leben auf der Reeperbahn leider auch raus. Also Weihnachten.
Ehrlich gesagt ist Weihnachten das schlimmste Fest von allen. Überall gibt es Christmas Sales, Prozente auf dies und jenes und jeder noch so kleine Gewerbezweig lässt es sich nicht nehmen, irgendeine Weihnachtsaktion durchzuführen und überall schöne Feiertage raus zu posaunen. Ich bin mir fast sicher, dass Ihnen auch unser Chefredakteur besinnliche Feiertage oder so etwas im Vorwort wünscht. Das Schlimmste ist allerdings die Werbung im TV. Im ganzen Jahr werden 3 Monate lang Weihnachtsspots gesendet, auf den GEZ-Programmen nur noch „3 Nüsse für Aschenblödl“ und auf jedem Kanal läuft irgendwo im Hintergrund „Last Christmas“. Und das alles wegen drei lächerlichen Feiertagen, die es im Jahr gibt. Selbst die Supermärkte sind total unaufgeräumt und überfordert, weil sie gar nicht mehr wissen, wo sie denn mit den vielen Lebkuchenpaletten von August bis Dezember hinsollen. Zumal am 27. Dezember schon die Osterhasen angeliefert werden.
In Worms wird Weihnachten traditionell von einem Weihnachtsmarkt begleitet, der im Wormser Volksmund eigentlich nur als Glühweinmarkt standhält, da es ansonsten nichts Spektakuläres zu finden gibt. Die allgemeine Glühweinqualität unterscheidet sich hier allerdings immens, von billigem Ballermann-Kanister-Fusel bis hin zu superteurem Bio-Edel-Stoff ist wirklich alles vertreten. Aus irgendeinem seltsamen und bis jetzt nicht zu erschließendem Grund ist der Wormser Weihnachtsmarkt von der internationalen Tageszeitung „The Telegraph“ als einer der schönsten in Europa ausgezeichnet worden. Bei „The Telegraph“ war allerdings noch eine Eisbahn auf dem Marktplatz. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass bei dieser Auswahl entweder die Redakteure vom Ballermann- Kanister-Fusel benebelt waren oder eben ein kleines Sponsoring in eine Redaktionskasse in England geflossen ist.
Mit Sponsoring scheint sich die SPD ja bestens auszukennen. Immerhin kann man hier Spitzenpolitiker für eine läppische Summe zwischen 3000.- und 7000.- Euro für einen Auftritt auf einem Geburtstag, einer Hochzeit oder einer Beerdigung buchen. Verrückt, wenn man sich vorstellt, dass man Marcus Held einfach mal als Weihnachtsmann engagieren könnte, der dann an alle Geschenke verteilt. Ach halt, das gibt’s ja schon.
So, um nun die Kolumne künstlich zu verlängern und um ein wenig besinnlich zu werden, schließe ich diesmal mit einem Gedicht der Band Torfrock:
„Leise pieselt das Reh, gelbe Spuren in den Schnee.
Und die vielen kleinen Engel, tun sich Rum n ihren Tee.“
Fröhliche Weihnachten!
Jim Walker jr.
PS: Frank Fischer war so wenig im Sportstudio, dass er demnächst seine Santa-Figur erreicht.
PPS: Ja ich weiß, wer im Schlachthaus sitzt, sollte nicht mit Schweinen werfen.
PPPS: Wann ist eigentlich Weihnachtsfeier?!
(Anmerkung der Redaktion: Dieses Jahr gibt’s wieder Vier-Gänge-Menü vom Drei-Sterne Koch Harald Wohlfarth in Mannheim und für die besonders Hungrigen, also DICH, anschließend noch einen Abstecher zum Kentucky Fried Chicken).